Judenviertel Weberbach / Neustraße

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Weberbach / Neustraße

Beschreibung
Vermutlich geht das mittelalterliche Trierer Judenviertel am Hauptmarkt bis auf das Ende des 9. und den Beginn des 10. Jahrhunderts zurück. Die Trierer Judengemeinde des 13. Jahrhundert Hatte ihr Domizil im Judenviertel am Hauptmarkt. Es erstreckte sich über 60 Häuser. Dort stand auch eine nach Geschlechtern getrennte Synagoge. Die Trierer Judengemeinde war dort bis zu ihrer Vertreibung im Jahr 1418 ansässig.

Die Wiederansiedlung zeigte sich im beginnenden 17. Jahrhundert, nicht im ehemaligen Judenviertel, sondern im Bereich der Weberbach und der Neustraße. In der Weberbach befand sich, vermutlich auf dem Gelände des heutigen Priesterseminars, die Synagoge, auch Judenschule genannt. Dieses Haus war von der Judengemeinde nur angemietet und wurde ihnen 1757 gekündigt. Im Jahr 1761 erwarb die Jüdische Gemeinde in der Nachbarschaft der ehemaligen Synagoge, im Hinterhof des Hauses Nr. 64, ein zweigeschossiges Wohnhaus.
Über den im Vorderhaus befindlichen eigenen Zugang konnte die Gemeinde den Synagogenhof erreichen.
Die Synagogengemeinde richtete sich in der Erdgeschossebene sowohl einen nach Osten orientierten Betraum, als auch einen eingeschossigen Verbindungsgang zum Synagogenhof ein. Die Frauenempore befand sich im 1. Obergeschoss über dem Verbindungsgang und konnte sowohl über eine im Gebetsraum vorhandene Treppe, als auch einen im 1. Obergeschoss gelegenen Zugang im Haus Nr. 64 erreicht werden.
An der Ostwand befand sich der in die Wand eingelassene Wandschrank zur Aufbewahrung der Thorarollen.

Die Fotografien, die um 1900 angefertigt wurden, zeigen die Häuser Nr. 61 bis 66 der Weberbach. Zwischen den Häusern Nr. 61 und 62 geht als schmale Gasse die Rahnstraße ab. Im Haus Nr. 64 befand sich der Eingang zum Synagogenhof.

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Historische Ortsbilder /
Zeit:
17. Jahrhundert
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.640927
lat: 49.752827
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
Robert Reichard / Thomas Heidenblut: Synagogen im Landkreis Trier-Saarburg. 2000

Bildquellen
Bild 1: Denkmalpflegeamt Trier
Bild 2: Denkmalpflegeamt Trier
Bild 3: Denkmalpflegeamt Trier

Stand
Letzte Bearbeitung: 13.01.2010
Interne ID: 2544
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2544
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