Marktort Gerolstein
Gerolstein, Stadt Gerolstein
Beschreibung
"Der Ort Gerolstein entstand im 12. Jahrhundert und soll zuerst im Tahle auf der rechten Seite der Kyll gestanden haben. Nach einer Feuersbrunst, welche den Ort ganz einäscherte, soll er auf Veranlassung des Grafen auf dem linken Ufer der Kyll neu erbaut worden sein.
An dieser Stelle war er 1336 schon so bedeutend, dass Kaiser Ludwig zu Passau am Mittwoch vor ST. Egidien-Tag im Jahre 1336 auf "fleissig Bitte" Gerhard’s von Blankenheim "den bescheiden lüten zu Gerolstein die besondere genad erwies und ihnen gestattet, sich zu beweren mit Mauren und mit graben, als eine Statt von recht als sie best mögen."
Auch verlieh der Kaiser der Stadt einen Wochenmarkt Sonntags zu halten und zwei Jahrmärkte "des nächsten Sunntags vor Pfingsten und den anderen des nächsten Sunntag vor St. Remigii-Tag." Der Kaiser gab ferner den Bürgern zu Gerolstein "alle Vreiheit, Recht, ere und gutt gewohnheit, welche des Reiches Stadt Aachen hat." [1]
Kein Wunder, dass die Gerolsteiner als Dank für diese erhaltenen Rechte und die nunmehr größere Sicherheit hinter Stadtmauern leben zu dürfen, gerne den Bayrischen Löwen in ihr Stadtwappen einfügten. In seinen Anfängen hatte auch der Gerolsteiner Sprudel zunächst den Löwen in seinem Wappen, danach erst folgte der Stern. [2]
3 Kram- und Viehmärkte,
1) Dienstag vor dem 1. Mai,
2) ersten Dienstag im September,
3) Blandina.
[3]
Aus dem Protokoll (der Gemeinderatssitzung) vom 31. Oktober 1871 geht hervor, wie ungeahnt günstig sich die Eisenbahn auszuwirken beginnt. Bisher hatte Gerolstein keinen Marktplatz. Die Märkte wurden nach altem Brauch "am unteren Ende des Ortes" abgehalten, das heißt der Bahnhofstraße von heute. Wörtlich fährt das Protokoll fort: "Es stellt sich jedoch seit der durch die Eröffnung der Eifelbahn über Erwarten eingetretenen Verkehrserweiterung das Bedürfnis unabweisbar ein, daß nicht nur für die Beschaffung eines geeigneten Marktplatzes gesorgt, sondern auch die Bewilligung neuer Märkte bei der zuständigen Behörde nachgesucht werde, welche die Verbreiterung der jetzt schon fühlbaren Segnungen des erweiterten geschäftlichen Verkehrs von Gerolstein aus ermöglichen und die im letzteren Ort seither pulsierende Entwicklung zu fördern".
Das "Annenfest" - die auch heute noch am 1. Sonntag nach Sankt Anna stattfindende Kirchweihe der Pfarrkirchenpatronin - hatte, trotz des Krieges einen außergewöhnlich starken Besuch zu verzeichnen, so daß ein Markt am Dienstag nach dem Fest geboten erschien. Im Dezember wurde deshalb von Anton Clemens in der Held eine Parzelle für 160 Taler zur Anlegung des Marktplatzes erworben, an den heute die beiden Marktstraßen erinnern. Es wurde auch als Marktmeister der Kaufmann Jakob Eis ernannt. [2]
12. Januar, 9. Februar: Rindvieh- und Schweinemarkt.
9. März: Krammarkt, Rindvieh- und Schweinemarkt.
13. April, 11. Mai: Rindvieh- und Schweinemarkt.
8. Juni: Krammarkt, Rindvieh- und Schweinemarkt.
13. Juli, 10. August: Rindvieh- und Schweinemarkt.
14. September: Krammarkt, Rindvieh- und Schweinemarkt.
12. Oktober: Rindvieh- und Schweinemarkt.
9. November: Krammarkt, Rindvieh- und Schweinemarkt.
14. Dezember: Rindvieh- und Schweinemarkt.
[4]
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Wirtschaft, Gewerbe und Verkehr /
Marktorte Zeit:
1336
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.659025
lat: 50.220939
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: In der Held
Internet
http://www.gerolstein.de/
Datenquellen
[1] N. Koch jr.: Gerolstein und Umgebung.
[2] Wilma Herzog, Gerolstein, 2013.
[3] Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungsbezirks Trier, 1. Theil, 1849.
[4] Eifelkalender von 1926, Hrsg. Eifelverein. http://www.dilibri.de/ubtr/periodical/titleinfo/199065?query=Eifelkalender
Bildquellen
Bild 1: Sammlung Ewald Wollwert, 2014, Gerolstein.
Bild 2: Sammlung Ewald Wollwert, 2014, Gerolstein.
Bild 3: Viehmarkt in Kleinich um 1900. Sammlung Kurt Stumm, 2017.
Stand
Letzte Bearbeitung: 26.10.2017
Interne ID: 25950
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=25950
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