Sühnekreuz am Zigeuner Wäldchen

Hörschhausen, Gemeinde Hörschhausen

Beschreibung
Am Weg von Hörschhausen nach Ueß, steht auf der linken Straßenseite dieses Basaltkreuz, in einer gepflegten Anlage, wohl ein Sühnekreuz, was die Inschrift trägt:

IM KERUZ
IST HEIL
IM KREUZ
IST LEBEN
IM KREUZ
IST
HOFFNUNG

Das Sühnekreuz zwischen Hörschhausen und Ueß wurde 1939 von Pfarrer Tempel aus Ueß errichtet. Das Kreuz wurde auf den Fundamenten eines Verfallenen Heiligenhäuschens erbaut.

Pfarrer Tempel hatte es in Ueß nicht leicht. Obwohl die Kirche fertig war trat eine leidvolle Zeit für ihn und seine Pfarrkinder heran. Die Nazis hatten das Sagen und sie machten dem Pfarrer von Ueß das leben ziemlich schwer. Sie drohten ihm oftmals mit Verhaftung. In der Sonntagsmesse standen fast immer zwei Braune oder Polizisten hinten in der Kirche. 1939 ließ er unten das Kreuz aufrichten, als Sühne für alles Leid was damals geschah und in Zukunft auf uns zu kommen würde. Der zweite Weltkrieg stand vor der Tür. Pfarrer Tempel hat in dieses leidvollen Zeit seinen Pfarrkindern treu zur Seite gestanden.

[Koch]


Etwa in den fünfziger Jahren des Neunzehnten Jahrhunderts, wurden auf der Gemarkung Katzenwinkel vier Bildstöcke errichtet. Einer davon stand auf der linken Seite der Straße, etwa 500 Meter zwischen Hörschhausen und Ueß, am sogenannten Zigeuner Wäldchen. Über 80 Jahre stand er einsam an diesem Waldrand. Zigeuner fuhren diese Stelle regelmäßig an. Aber im allgemeinen stand der Bildstock verlassen dort, bis er dann nach Jahrzehnten ganz zerfiel. In den 30iger Jahren war von ihm nichts mehr zu sehen, nur noch von Gestrüpp und Unkraut überwachsene Schutthaufen. Aufmerksame Passanten konnten nun mit Freude feststellen, dass es wieder und gut sichtbar da steht. Damals amtierte in Ueß Pfarrer Joh. Tempel der ließ eins Tages 1938 ein erhabenes Steinkreuz vom Friedhof in Ueß auf dieser Stelle errichten. Damals war er ein Glaubensbekenntnis gegen die braune Gottlosigkeit, und von da an wurde das Kreuz Sühnekreuz genannt. Für die Hörschhausener wurde das Kreuz zu einem der sieben Fußfälle.

Heinrich Stark aus Hörschhausen und Peter Koch aus Katzenwinkel haben in vielen Stunden hier zur Ehre Gottes gute Arbeit geleistet. Dafür ihnen ein großes Kompliment und ein herzliches "Vergelt’s Gott !"

Jetzt kam Heinrich Strack mit der Idee der Renovierung und Neugestaltung zu Peter Koch. Mit Unterstützung einer Ueßer Firma und der finanziellen Hilfe der Hörschhausener Ortsgemeinde gestalteten die beiden Männer eine Anlage mit Sträuchern und einer Ruhebank

Ein Bildhauer aus Niederehe hat sie "maßgeschneidert" und beschriftet. Peter Koch sieht das Anliegen des Wegekreuzes auch so: "Ein Kreuz am Waldrand lädt ein zu Ruhe und kurzem Gebet. Es sei ein Wegweiser in deinem Leben!"

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Bildstöcke und Kreuzwegstationen
Zeit:
1938
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.938421
lat: 50.249170
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Hummelnstück

Internet
http://www.vgv-kelberg.de/vg_kelberg/Gemeinden/H%C3%B6rschhausen/

Datenquellen
Pfarrbrief der Gemeinden Sankt Vinzenz Kelberg und Sankt Luzia Uess Nr.9/1996
Peter Koch (†) und Heinrich Strack, Hörschhausen. Heinrich Strac hat die Kopien zu diesem Bericht hinterlassen.

Bildquellen
Bild 1: © Helmut Bauer, Trier, 2013.
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2013.
Bild 3: © Helmut Bauer, Trier, 2013.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2013.

Stand
Letzte Bearbeitung: 09.03.2013
Interne ID: 26337
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=26337
ObjektURL als Mail versenden