Ehemalige Klosterkirche

Taben, Gemeinde Taben-Rodt

Beschreibung
Geschichtliches zu Taben und Taben-Rodt einem kleinen Ort in Deutschland, im Tal der Saar gelegen.
Copyright B. Heinz, Taben-Rodt

Das Kloster in Taben
Schon bald nachdem König Pippin den Kloster Sankt Maximin in Trier Taben geschenkt hatte, wurde hier ein Klostergebäude errichtet und schon im Jahre 769 wurden die Reliquien des Quiriakus nach Taben gebracht. Im Jahre 882 zerstörten die Normannen das Kloster, welches angeblich 962 unter dem Abt Wiker (958-966) wieder aufgebaut wurde.5) In dem Kloster wirkten anfangs 20 Mönche des Kloster Sankt Maximin, später wurde es zu einer Präbenerie erweitert. Ledige Männer aus Taben traten in das Kloster ein und wurden Laienbrüder (=Präbendare). Sie vermachten ihren ganzen Besitz dem Kloster und erhielten als Gegenleistung Unterhalt und Pflege bis an ihr Lebensende. Auf diese Weise kam das Kloster in den Besitz von Ländereien auf Tabener Bann. Im Jahre 1087 erhielt das Kloster durch die Schenkung des Dominikus weitere Ländereien, darunter auch das Gebiet von Hundscheid. Die Pfarrkirche wurde im Jahre 1487 inkorporiert, was wiederum eine Besitzvergrößerung des Klosters bedeutete. Die Propstei Taben hatte eine eigene Vermögensverwaltung, konnte aber auch Abgaben für die Abtei Sankt Maximin entgegennehmen.

Zu den Gütern der Propstei gehörten der Hofbering, unterhalb des Ortes Taben, auf dem sich die Propsteigebäude befanden; und als zweiter Hof der Abshof bei Hausen an der Saar. 6)

Zu diesem Hofe gehörten auch noch Grundstücke, die in den heutigen Bezirken Hausenwald, Hundscheider Wald und Schirpenberg lagen. Der Abtshof wurde an Hofbeständer verpachtet. Diese Hofbeständer mußten auch die Fähre bedienen, die nahe dem Hofe lag, und ebenfalls zu dem Hausener Hof gehörte. Aus dem Weistum von Taben aus dem Jahre 1487 geht hervor, dass der Propstei außerdem gewisse Rechte an dem Land auf dem Hundscheider Berg zustanden: Jeder Bauer, der auf Hundscheid sein Land rodete, war verpflichtet die sechste Garbe (das heißt 1/6 aller Erträge des Feldes) dem Probst zu Taben abzuliefern. 7)

Als die Franzosen im Jahre 1794 Taben besetzten, wurde des Kloster geplündert. Kirche, Kapelle, Pfarrhaus und -garten fielen an die Gemeinde Taben. Das Klostergebäude, die Ländereien und Wälder der Propstei wurden am 5. März 1804 dem Nationalfonds der französischen Ehrenlegion zugewiesen. Aus diesem Nationalfonds wurden die mit den Ehrenlegionsauszeichnungen verbundenen Prämien und Renten gezahlt. Das Propsteigut wurde einem Verwalter, dem Pächter Jakob Boesen, aus Taben unterstellt. 8)

Schon am 16 Oktober 1805 verkaufte der Staatsrat Nicolas Francois Mollien, Kommandant der Ehrenlegion, das Gut an César Francois Mais in Paris. 9)

Bereits am 13. November des gleichen Jahres veräußerte dieser das Gut an Marc-Antoine-Grégoire Michel, ebenfalls aus Paris. Christoph Philipp Nell aus Trier, erwarb am 7. August 1810 das Propsteigut in Taben durch einen Beauftragten des Herr Michel zum Preis von 37.000 Franken. 10)

Der Hof zu Saarhausen wurde am 17. November 1823 versteigert. Zum Angebotspreis von 900 Taler ging dieser in den Besitz eines Herrn Nicolaus Reinhard über. Später erwarb die Familie Düro Saarhausen. 11)

Nach den Tod von Chr. Ph. Nell, verkauften seine Kinder am 4. April 1826 das Propsteigut und die nördlichen Grundstücke des Hundscheidwaldes an den Landrat und Bürgermeister Haw in Trier zum Preis von 45.000 Franken. Durch weiteren Ankauf von Grundstücken erweiterte dieser seinen Besitz. Außerdem gelang es ihm, dass das Rittergut Taben um das Jahr 1831 unter die
landtagsfähigen Güter aufgenommen wurde. 12)

Im Jahr 1857 verkaufte sein Sohn das Rittergut Taben an den Gerbereibesitzer Heinrich Alf in Taben. Um die Jahrhundertwende besaß die Familie Alf 220 Hektar der Ländereien auf Hundscheid.
Der Rest, etwa 180 Hektar, war im Besitz des Trierer Bankiers Reverchon. Im Jahre 19010 verkaufte Ernst Alf die gesamten Alf'schen Waldgrundstücke auf Hundscheid an Fritz Rexroth, welcher auch die Ländereien von Herrn Reverchon erwarb.

Seit dem 1. März 1931 befindet sich das Rittergut Taben im Besitz des Vereins zur Pflege und Erziehung katholischer
psychopathischer Kinder. Dieser untersteht der Leitung von
Oblatinnen der heiligen Jungfrau vom Berge Karmel (Karmeliterinnen).
13)

Die heutige Propstei Sankt Josef unterhält ein Internat für Kinder, eine Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege, sowie einen Kindergarten.

Quellen
1) vgl. Hellwig, S. 24
2) vgl. Hellwig, S. 27
3) vgl. Klein, S. 14
4) vgl. Hellwig, S. 27,28
5) vgl. Kunstdenkmäler Kreise Saarburg, 1939, S. 239
6) vgl. Hellwig, S. 39, ff.
7) vgl. Wey, 1200 Jahrfeier
8)
9)
10)
11) vgl. Hellwig, S. 52
12) vgl. Hellwig, S. 53
13) vgl. Kunstdenkmäler im Kreise Saarburg, 1939, S. …

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Klosteranlagen
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.597858
lat: 49.546596
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.taben-rodt.de

Datenquellen
© Bernd Heinz, Taben-Rodt. www.taben-rodt.de

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2000

Stand
Letzte Bearbeitung: 06.03.2010
Interne ID: 2703
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2703
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