Menhir, genannt Langstein

Wallersheim, Gemeinde Wallersheim

Beschreibung
Nordwestlich des Ortes auf einer leichten Anhöhe stehender Menhir. Die unbearbeitete pyramidenförmige Kalkplatte ist 1,6 Meter hoch und verjüngt sich von 85 Zentimeter an der Basis auf 24 Zentimeter an der Spitze. Wohl aus dem späten Neolitikum stammendes Zeugnis der in Westeuropa verbreiteten Megalitkultur. [1]

Auf der Höhe über Wallersheim aufgerichteter, grauverwitterter und bemooster Findling, der auch aus weiten Entfernungen immer sichtbar ins Auge fällt. Er wird auch Ladsteinchen oder Lahnstein genannt (vielleicht ist diese mundartliche Benennung nichts weiter als eine mundartliche Version von Langenstein?). Dieser Langenstein steht auf der dicht nördlich des Ortes steil ansteigenden Höhe, aber nicht auf dem höchsten Punkt, sondern auf dem westlichen Ausläufer und auch nach rückwärts, sodass er erst spät zu sehen ist für den, der zum Beispiel von Osten (Büdesheim) kommt. Von seinem Standpunkt aus kann man ins Dorf hinabsehen. 40 Schritt weiter westwärts führt ein Feldweg vorbei. Um ihn ist eine leicht hügelartige Erhöhung, die stark auseinandergezogen erscheint. Die Grenze zwischen Acker und Ödland geht mitten diese Erhebung hindurch.

Dicht daran steht der Stein auf dem Ödland, von aufgelesenen Feldsteinen umgeben. Eine andere Grenze ist nicht da. Die Banngrenze Wallersheim-Fleringen liegt etwa 200 Meter weiter westlich an der Straßenkreuzung.

Der Stein ist eine unbearbeitete pyramidische Platte, anscheinend ein Kalkfindling (in der Nähe wird Kalk gebrochen), verwittert mit Moos und Flechten bedeckt, die Breitseiten nach Norden und Süden gestellt, 1.00 Meter über dem Boden, unten 85 Zentimeter breit und 35 Zentimeter dick. Er zeigt also den typischen Befund.

Man erzählt, das Lahnsteinchen sei für einen schwedischen Feldherren errichtet worden und den Grabhügel eines Schweden zeigte man sich etwas weiter westlich; er sei 1820 zerstört worden. Also auch hier bringt die Volkstradition den Stein mit einem Grab in Verbindung. [2]

Langstein von Wallersheim
Menhire mit dem Namen Langstein oder Langenstein gibt es mehrere im südwestdeutschen Raum. Der Menhir von Wallersheim steht etwa 8 Kilometer östlich von Prüm nahe der Landstraße von Wallersheim nach Fleringen auf einer Anhöhe umgeben von einer Holzumzäunung, weithin sichtbar. An seinem Ständort wirkt er wie eine schlanke Säule. Die unbearbeitete pyramidenförmige Kalkplatte ist 1,60 Meter hoch, an der Basis wird eine Breite von 85 Zentimeter gemessen, währenddie Spitze nur noch 24 Zentimeter breit ist. Der Stein hat eine Dicke von etwa 30 Zentimeter und ist vermoost, mit Flechten bedeckt und stark verwittert. Mit viel Phantasie kann man im oberen rechten Teil des spitzen Endes einen Kopf mit zwei Augen erkennen. Die dem Dorf zugewandte Seite wirkt viel glatter als der Rest des Steines. Vielleicht wurde er aus den nahe gelegenen Kalksteinbrüchen hierher geschleift und aufgestellt. Vom exponierten Standort des Steines kann man bis ins Dorf Wallersheim hinabsehen.. Der Stein steht auf Ödland und ist mit kleinen aufgelesenen Feldsteinen umgeben. Die Banngrenze zwischen Fleringen und Wallersheim liegt in diesem Falle 200 Meter vom Standort entfernt, also im Vergleich zu den anderen Menhiren sehr untypisch. Der volkstümliche Name des Menhir lautet: Lahnsteinchen oder Ladsteinchen und ist wohl eine Ableitung vom Begriff: Langsteinchen. Das Lahnsteinchen soll für einen schwedischen Feldherren aufgerichtet worden sein. Der etwas weiter westlich gelegene Grabhügel des Schweden ist 1820 zerstört worden. Die Volkstradition bringt auch diesen Stein mit einem Grab in Verbindung, es ist nur wesentlich jüngeren Datums. [3]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Steinmale, Menhire /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.522753
lat: 50.206290
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf dem Hüttenberg

Internet
http://www.wallersheim-eifel.de/

Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz Band 9.3
[2] Paul Steiner: "Steine als uralte Kulturzeichen im Trierer Land"
[3] Marlene Bollig; "Eselstratt", der Hinkelstein in der Trittenheimer Moselschleife, Rätsel der Megalithkultur im Moselraum; Trittenheim 2002

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 3: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 4: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig

Stand
Letzte Bearbeitung: 05.05.2011
Interne ID: 2721
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2721
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