Hexentanzplatz

Rauhhof, Gemeinde Wiltingen

Beschreibung
[...] Nach dem Höhepunkt dieser Verfolgung kam es 1629-31 im Amt Maximin erneut zu Prozessen. Um die gleiche Zeit, im Jahre 1631, erschien das Werk "Cautio criminalis" des Trierer Jesuiten Friedrich Spee von Langenfels. Mit diesem bedeutendsten Werk der Kritik am Hexenwahn setzte das allmähliches Ende der massenhaften Verfolgungen ein. 1640-42 hören wir letztmalig von einer größeren Verfolgungswelle im Amt Sankt Maximin.

Dass jedoch der Glaube an Hexen in der Bevölkerung weiter lebte, zeigt sich nicht nur in den stetigen Ermahnungen gegen Praktizieren von Aberglauben (Weissagungen u.a.), Fluchen und Gotteslästerungen in den Visitationsprotokollen der Pfarrei Wiltingen aus den Jahren 1627, 1659 und 1739. Auch der als Hexentanzplatz in den Verhören genannte Ort an der Steinbrücke erregte wohl noch lange die Gemüter. Eine Wiltinger Frau, die "Trein Schneiders Theißßens, des Meyers Hausfrauwe" soll die Treffen "uff einem gulden Sessel" geleitet haben.

Dies sei der Grund gewesen, so vermutet Dechant Schauffler in seiner Pfarrchronik, dass Pastor Matthias Heins 1709 als Sühne für die Versammlungen und zur Heiligung des Ortes ein noch heute an der Brücke über den Oberemmeler Bach stehendes Kreuz aufstellen ließ.

Das Wegekreuz, das den Besuch der Jungfrau Maria bei der heiligen Elisabeth darstellt, ist durch häufigen Standortwechsel sowie durch Frost und Hochwasser stark beschädigt worden. Inzwischen ist es fachkundig restauriert und in seinem ursprünglichen Zustand wieder an seinem alten Standort aufgestellt worden – dem "Hexentanzplatz" an der Steinbrücke bei Wiltingen.

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Rechtsdenkmale / Hexenverfolgung
Zeit:
1629-42
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.58912
lat: 49.66636
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Bei der untersten Mühl

Internet
http://www.wiltingen.de/

Datenquellen
http://www.wiltingen.de/Geschichte/Hexen.htm#_ftn12

Bildquellen
Bild 1: Holzschnitt aus: Mathers’ Wonders of the Invisible World (1689). Https://publicdomainreview.org/2012/08/22/the-lancashire-witches-1612-2012/

Stand
Letzte Bearbeitung: 25.05.2013
Interne ID: 27835
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=27835
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