Welschnonnenkirche - Orgel
Katholische Welschnonnenkirche Maria Himmelfahrt
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Flanderstraße 2
Beschreibung
Besonderes Schmuckstück der Kirche ist die Orgel der Gebrüder Stumm von 1757.
Es ist die einzige in Trier erhaltene Stumm-Orgel. Nach Aufhebung von Kloster und Klosterschule in Folge der Säkularisation diente die Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg der Pfarrgemeinde Unserer Lieben Frauen und Sankt Laurentius (Liebfrauen) als Ausweichkirche. [1]
Die 1716-1718 für die aus dem französischen Lothringen stammende Kongregation der Augustinerinnen erbaute Klosterkirche erhielt 1722 zunächst eine kleinere Orgel für 300 Ecus, die jedoch bald den Ansprüchen der Nonnen nicht mehr genügte.
So schloß dann die Superiorin M. Charlotte Jaquemin am 10. Juli 1754 einen Neubauvertrag mit den Gebrüdern Stumm für eine Orgel, deren Vorbild das einmanualige Stumm-Positiv sein sollte, das damals im Trierer Dom stand und erstmalig die später oft von den Stumms gebauten, geteilten Schleifen aufwies.
Das ursprünglich einmanualige Werk hatte nach dem Originalvertrag 17 Registerzüge und kam in dem typischen Stumm´schen Gehäuse mit drei Rundtürmen und zwei Harfenfeldern im Prospekt auf die Schwesternempore zu stehen, wo sie sich heute noch befindet.
Es kostete 300 Rthl. sowie freie Unterkunft und Verpflegung für Meister und Gesellen während der Aufstellungszeit. Außerdem durften die Gebrüder Stumm das alte Werk in Zahlung nehmen. Nachdem auch diese Orgel im 19. Jahrhundert Veränderungen im romantischen Zeitgeist erfahren hatte, besann man sich 1957 auf eine Restauration des Instrumentes und schloß einen entsprechenden Vertrag mit der Firma Gebr. Oberlinger. Trägerin des Unternehmens war die Besitzerin, die Marianische Jünglingskongregation von 1617 und die zu diesem Zweck von den Mitgliedern ins Leben gerufene Dr.-Heinrich-Chardon-Gedächtnisstiftung.
Da die Orgel ursprünglich nur ein angehängtes Pedal hatte, wurde sie auf Antrag des damaligen Domorganisten Dr. Paul Schuh um ein selbständiges Pedal und ein zweites Manualwerk in Form eines Positivs erweitert. Das nun zum Hauptwerk gewordene alte Werk erhielt unter Verwendung des historischen Pfeifenbestandes wieder die original Disposition, das neue Positiv die Konzeption eines Stumm´schen Echo-Werkes. Gleichzeitig erweiterte man den Pedalumfang bis f', den Manualumfang bis g'''. Räumlich erhielten das neue Manual- und Pedalwerk ihren Platz hinter dem alten Werk. Die Orgel hat jetzt 24 Register mit 1662 Pfeifen. [2]
Weitere Angaben zur Disposition und Hörbeispiele unter: http://www.online-studios.de/
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Johann Philipp u. Johann Heinrich Stumm, Johann Philipp u. Johann Heinrich
Kategorie:
Handwerk /
Orgeln /
Zeit:
1757
Epoche:
Barock / Rokoko
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.645180
lat: 49.757497
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.trierer-orgelpunkt.de/
Datenquellen
[1] DDr. F. Ronig in Trierer Orgelpunkt, Chor- und Orgelmusik in Konstantin-Basilika und Dom
[2] Orgelarchiv der Classic-Edition Online Studios in Monschau; 2003 http://www.online-studios.de/
Bildquellen
Bild 1: © Orgelarchiv der Classic-Edition Online Studios in Monschau; 2003
Bild 2: Homepage Trierer Orgelpunkt
Bild 3: © Diana Wuytack, 2012.
Bild 4: © Diana Wuytack, 2012.
Stand
Letzte Bearbeitung: 17.06.2012
Interne ID: 2794
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2794
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