Stolperstein für Matthias Lichter

Trier-Süd, Stadt Trier Nikolausstraße 1

Beschreibung
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt Stolpersteine ins Leben gerufen. Damit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Inschrift:

HIER WOHNTE
MATTHIAS LICHTER
JG. 1891
HINGERICHTET 30.03.1940
BERLIN-PLÖTZENSEE [1]

Plötzensee – das klingt idyllisch. Aber hinter dem harmlosen Ortsnamen verbirgt sich in der Nazi-Zeit ein berüchtigtes Gefängnis. Schlimmer noch: bis 1942 war Plötzensee "zentrale Hinrichtungsstätte" für die Menschen, die von den Blutrichtern des Volks- und Kammergerichts Berlin zum Tode verurteilt werden. Warum werden diese Frauen und Männer – es sind 2.891! – mit der Guillotine (Fallbeil) enthauptet? "Wegen Landesverrats", sagen die Nazis. "Landesverrat" ist es schon, wenn man sich trifft und Aktionen gegen die Regierung plant. So wie Menschen, die sich in Deutschland in dieser Zeit für eine kommunistische Gesellschaftsordnung einsetzen und die Hitler-Herrschaft bekämpfen. Zu ihnen zählt auch Matthias Lichter, der am 1.5.1891 als Sohn der Eheleute Matthias und Anna, geborene Weinand, in Butzweiler bei Trier zur Welt kommt. Dort leben sie in der Görgenmühle [heute: Kordel, Ortsteil Kimmlingen Red.], ab 1920 dann in Trier in der Nikolausstraße 1.

Matthias wird Versicherungsvertreter. Das wissen wir aus den Akten der heutigen Gedenkstätte Berlin-Plötzensee. Und wir wissen wann und warum sein Leben endet: Wegen seiner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei (KPD) verurteilt ihn der Volksgerichtshof am 4.12. 1938 zum Tode. Das Urteil "wegen Landesverrats" wird am 30.03.1940 vollstreckt.

Sein Stolperstein wurde am 30.10.2006 verlegt. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Demnig, Gunter; (Künstler) Berlin [*1947]
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Stolpersteine
Zeit:
30.10.2006
Epoche:
21. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.63496
lat: 49.7466
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.stolpersteine.eu/

Datenquellen
[1] Stolpersteine erzählen. Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer
auf den Bürgersteigen der Stadt Trier. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V. Trier, Pfützenstraße 1, 54290 Trier, 2008.
[2] https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb3/GES/Grotum/Broschuere_Stolpersteine.pdf

Bildquellen
Bild 1: © Michael Grün, Trier, 2023.
Bild 2: © Michael Grün, Trier, 2023.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2023.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 09.01.2023
Interne ID: 28891
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=28891
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