Zisterzienserkloster Himmerod

Himmerod, Gemeinde Großlittgen

Beschreibung
Stiftungsurkunde von 1138. 1178 wurde die dreischiffige Pfeilerbasilika, eine Nachbildung der Mutterkirche von Clairvaux eingeweiht. Ab 1816 standen Klostergebäude und Kirche in Trümmern.

Die Zisterzienserabtei wurde 1134 vomBernhard von Clairvaux gegründet und hatte hohes Ansehen. Viele Mitglieder der Eifeler Adelsgeschlechter traten als Mönche oder Laienbrüder ein. Besondere Zuwendungen erhielt die Abtei von Geschlechtern, die hier ihre Begräbnisstätten hatten, darunter zwei Erzbischöfe von Trier, die Grafen von Sponheim und Manderscheid, die Herren von Daun, Salm, Palandt, Bourscheid, Malberg, Dollendorf, Hunolstein, Kerpen, Bruch, Ulmen. 1178 war die erste Kirche gleichzeitig mit dem zweiten größeren Klosterbau vollendet; der dritte Klosterbau wurde 1640 - 1688 ausgeführt.

1735-1751 wurde die zweite Kirche als eine der bedeutendsten Barockkirchen im Rheinland an der Stelle der ersten aufgebaut. 1519 erhielten die Äbte durch Papst Leo X. die Pontifikalien. Die französische Regierung hob 1802 das Kloster auf und erklärte sein Vermögen zum Nationaleigentum, um es 1805 / 06 auf Abbruch zu versteigern. Verblieben waren nur noch die Ruinen. 1919 wurde Himmerod von den aus dem bosnischen Zisterzienserkloster Mariastern vertriebenen deutschen Mönchen zurückgekauft und 1922 von Papst Pius XI. als Zisterzienserabtei neu bestätigt. Der Wiederaufbau erfolgte 1925-1927 nach den Plänen des Kölner Architekten Lemenkühler. Nach alten Grundrissen und Maßen wurde sodann 1952-1960 die herrliche Klosterkirche als Mariendom der Eifel vollkommen wiederhergestellt (Fassade, Apsis und ein Giebel des Querschiffes waren stehen geblieben). Große Verdienste um den Wiederaufbau erwarb sich Abt Vitus Recke. Orgelkonzerte in der Abteikirche.

Geschichte: Das Kloster wurde 1134 durch den heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet. 1179 Weihe der durch den Mönch Achard von Clairvaux erbauten romanischen Basilika. Himmerod entwickelte sich vor allem im 12. / 13. Jahrhundert zu einem bedeutenden geistigen und kulturellen Zentrum im Eifel-Mosel-Raum. 1453 zählt die Bibliothek um die 2000 Bände. 1751 Weihe der von dem sächsischen Architekten Kretschmar erbauten Barockkirche, die nach der Säkularisation (1802) mit dem Kloster als Steinbruch verwendet wird. 1919 Wiederbesiedlung. 1925-1927 Wiederaufbau der Klostergebäude und 1952-1960 Wiederaufbau der Kirche nach den alten Maßen.

Sehenswürdigkeiten: Abteikirche, spätgotischer Kreuzgang, Gnadenkapelle, Museum Alte Mühle.

Unterkunft: Im Gästehaus beziehungsweise in der Abtei. Gottesdienste: (So) 8.00, 10.00 lateinisches Choralamt; 17.00 Vesper; 19.30 Komplet; (Wo) 7.30 Konventamt; 17.45 Vesper; 19.30 Komplet.

Tätigkeiten: Gästebetreuung und Exerzitienbegleitung, Landwirtschaft, Buch- und Kunsthandlung, Gaststätte. Das Kloster stellt einen eigenen Klosterlikör her.

Angebote: Kloster auf Zeit, Mitleben in der Gemeinschaft. Auf Anfrage Kurse und Schulendklassen im Gästehaus. Gruppen und Einzelgäste mit Interesse am liturgischen Leben in der Abtei können im Gastflügel des Klosters untergebracht werden. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz; Klosterführer http://wwwath.de/gruenewald/kloster/kl15600.htm

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Kretzschmar, Christian, Lemenkühler (Wiederaufbau)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Klosteranlagen
Zeit:
Circa 500 nach Chr. bis circa 1220
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.756275
lat: 50.027967
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Kloster Himmerod

Internet
http://www.kloster-himmerod.de/

Datenquellen
Kremb/Lautzas: Landesgeschichtlicher Exkursionsführer Rheinland-Pfalz, Bd.2, 1991; Verlag Arbogast, 6756 Otterbach / Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz; Klosterführer

Bildquellen
Bild 1: Der Regierungsbezirk Trier. Monographie einer Landschaft
Bild 2: © Michael Fischer, Malberg/Waxweiler, 2024.
Bild 3: © Michael Fischer, Malberg/Waxweiler, 2024.
Bild 4: © Volker Streiter http://www.eifelbilder.de/
Bild 5: © Nadine Stange, Wittlich, 2014.

Stand
Letzte Bearbeitung: 26.08.2024
Interne ID: 296
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=296
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