Amphitheater (2)
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Olewigerstraße
Beschreibung
Das Trierer Amphitheater ist eines von neun Baudenkmälern im Trierer Stadtgebiet, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen.
[...]
Das im späten 2. Jahrhundert errichtete Trierer Amphitheater ist das zehntgrößte römische Amphitheater (von etwa 70 bekannten Anlagen).
[...]
Im römischen Stadtgebiet lag es am Rand. Ausgewählt wurde dieser Standort vermutlich, da die Fläche für Wohnsiedlungen als nicht geeignet erschien. Da das Amphitheater an der von Ost nach West verlaufenden Hauptstraße lag, die das Forum flankierte, war die periphere Lage dennoch verkehrsgünstig. Für die hohen Besucherzahlen war eine gute Erreichbarkeit des Bauwerkes unbedingt erforderlich. Immerhin bot das Amphitheater mit seinen ursprünglich 26 Sitzreihen etwa 16.000 - 20.000 Zuschauern Platz.
[...]
Die Ausmaße der Arena betrugen in der Länge 70,54 Meter und in der Breite 48,92 Meter.
[...]
250 Jahre lang diente das Amphitheater als Schauplatz für verschiedene Arten von Veranstaltungen. Neben blutigen Wettkämpfen wurden hier auch Gemeindeversammlungen und religiöse Feste abgehalten. Die Hauptaufgabe des Amphitheaters war allerdings die Unterhaltung der Zuschauer durch brutale Tierhatzen und Gladiatorenkämpfen.
[...]
Als Ende des 2. Jahrhunderts nach Chr. eine Stadtmauer um Augusta Treverorum errichtet wurde, wurde das Amphitheater um eine neue Funktion erweitert. Es wurde als östliches Stadttor ausgebaut und somit in die Verteidigungsanlagen mit einbezogen.
[...]
Als die römischen Soldaten, die Verwaltung und der Hofstaat im 5. Jahrhundert aus Trier abgezogen wurden, waren nicht mehr genügend waffenfähige Männer vorhanden um die gesamte Stadtmauer besetzen zu können. Da das Amphitheater ein gut zu verteidigendes Areal darstellte, wurde es als große Ringburg ausgebaut und durch Palisaden und Gräben verstärkt.
[...]
Im Jahre 406 /407, als Trier von den Alemannen zerstört wurde, zogen sich Teile der Bevölkerung hierhin zurück.
[...]
Nach mehreren Zerstörungen der Stadt wurde eine Mauer um den Dombereich gezogen, der den Kern der mittelalterlichen Stadt bildete. Das Amphitheater, das nun außerhalb der Bürgersiedlung lag, wurde aufgegeben und verfiel. Lediglich als Steinbruch fand es noch Verwendung. 1211 überließ Erzbischof Johann I. das Amphitheater den Mönchen der Abtei Himmerod zur Ausbeutung. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Erholungs- und Sportstätten /
Zeit:
Letztes Drittel des 2. Jahrhunderts
Epoche:
Kelten- / Römerzeit
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.649052
lat: 49.748039
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/
Datenquellen
[1] Muschwitz, Monheim, Nebe,Becker, Miser: Grenzgänger-Exkursionen in Trier. Trier, 2005. ISBN: 3-00-016566-5
Bildquellen
Bild 1: http://www.phil.uni-erlangen.de/~p1altar/photo_html/topographie/deutschland/ebene3.html
Bild 2: Album de Trèves. Trèves, chez FR. LINTZ, éditeur et librair; 1840.
Bild 3: © Dr. Marcus Schneider, Trier, 2022.
Stand
Letzte Bearbeitung: 09.12.2022
Interne ID: 3175
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=3175
ObjektURL als Mail versenden