Mariengrotte
Lambertsberg, Gemeinde Lambertsberg
Beschreibung
Im Wallfahrtsort Lambertsberg, früher Obergreimelscheid, steht eine dem heiligen Lambertus geweihte spätgotische Kirche aus der Wende des 15./16. Jahrhunderts. Sie war stets Filialkirche der Mutterpfarrei Waxweiler bis zur Erhebung zur Pfarrkirche der neu errichteten Pfarrei Lambertsberg im Jahr 1947. Im Inneren trägt die Kirche ein Kreuzgewölbe und Wandmalereien. Als besonderes Inventar zählt die steinerne Kanzel von 1618, die den Werkstätten des Trierer Bildhauers Hans Ruprecht Hoffmann zugeschrieben wird und eine Stiftung von Daniel Culnerus ist, der von 1606-1622 Pfarrer der Pfarrei Waxweiler war. Das Patronatsfest im September wird traditionell mit Festhochamt und Lambertusprozession sowie mit Pilgerhochamt am Folgetag begangen. Zwei Mariengrotten ergänzen die Heiligenverehrung in Lambertsberg.
Mariengrotte an der Landesstraße 12 zwischen Lambertsberg und Waxweiler
Aus einem Zeitungsartikel, der sich in der Lambertsberger Chronik befindet geht hervor, dass sich am 1. Mai 1958 ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete. Der damals 22-jährige Nikolaus Schilz aus Lambertsberg "wollte mit seinem Traktor zur Fahrzeugsegnung nach Waxweiler, als er in einer Kurve der steil abfallenden Straße die Herrschaft über das Fahrzeug verlor und mit ihm in einen Graben stürzte", unter dem Traktor zu liegen kam und später im Bitburger Krankenhaus verstarb. Aus diesem Grund ließen die Eltern des Verstorbenen, die Eheleute Johann und Maria Schilz, die Mariengrotte an der Unglücksstelle aus Bruchsteinen errichten. Die Inschrift lautet: "Gott hat es gewollt. 1.5.1958". In der Nische, deren Gitter der jüngste Bruder des Verunglückten, Adolf Schilz, in seiner Lehrzeit um 1959 herum anfertigte, steht heute eine kleine Marienstatue aus Porzellan. Die erste Muttergottes aus dem belgischen Marienwallfahrtsort Banneux wurde leider entwendet. Bis 2010 pflegte die älteste Schwester von Nikolaus Schilz, Elisabeth Weber, mit ihrem Ehemann den Bildstock und die Anlage, danach übernahm Adolf Schilz, der diese Aufgabe bis heute erfüllt. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Mariengrotten Zeit:
1958
Epoche:
20. Jahrhundert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.382304
lat: 50.093356
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Kehrberg
Internet
http://www.lambertsberg.de/
Datenquellen
[1] Michael Fischer, Waxweiler, 2020: Zwei Mariengrotten in Lambertsberg.
Bildquellen
Bild 1: © Michael Fischer, Waxweiler, 2014.
Bild 2: © Michael Fischer, Waxweiler, 2014.
Bild 3: © Michael Fischer, Waxweiler, 2019.
Stand
Letzte Bearbeitung: 22.11.2020
Interne ID: 33532
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=33532
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