Ortsname / Ortsgeschichte

Olk, Gemeinde Ralingen

Beschreibung
Olk im Wandel der Zeit.
Heute ist Olk ein kleines Dorf mit 472 n, doch es ist auch ein kleines Dorf mit einer weit zurück reichenden, interessanten Geschichte. Die schriftliche Überlieferung reicht zwar nur bis ins frühe Mittelalter zurück, doch gibt es etliche Beweise dafür, dass schon in früheren Zeiten Menschen im Olker Bann gelebt und gesiedelt haben. Beste Voraussetzungen dafür waren die guten Ackerböden und Wasserreichtum durch zahlreiche Bäche. Ihre Quellgebiete und die breiten Täler eigneten sich gut zur Weidewirtschaft.

Der Ortsname Olk stammt wahrscheinlich von dem römisch - keltischen Wort Olca ab, eine Bezeichnung für fruchtbares Ackerland.

Olk während der Alt- und Jungsteinzeit.
Die Siedlungsgeschichte von Olk beginnt vor circa 36.000 Jahren. In einigen Gebieten fand man grob geschlagene Quarzit- und Quarzgeräte die auf Altsteinzeitmenschen deuten, auch Werkzeuge aus Feuerstein sind gefunden worden. Meist wurden Schaber, Klingen, Schlaggeräte und Faustkeile ausgegraben. Sie wurden in der Nähe von Wasservorkommen entdeckt und lassen vermuten, dass dies Rast- und Werkplätze der nicht sesshaften und ausschließlich von der Jagd lebenden Bevölkerung waren.
Erst in der Jungsteinzeit (circa 3.-4. Jahrtausendvor Chr.) begann eine ständige Besiedlung des Olker Raumes. Das Klima wurde wärmer, die Menschen bauten Häuser und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die einzigen Andeutungen dafür sind aber lediglich Steinbeile aus dieser Zeit. Häuserreste oder ähnliches sind nicht entdeckt worden.

Olk während der Bronze- und Eisenzeit.
Ein großes Grabhügelfeld am Brandenbüsch läßt vermuten, dass zu Beginn der Eisenzeit (circa 800vor Chr.) Menschen in der Umgebung von Olk gewohnt haben. Bisher sind zwar keine Überreste von Häuser oder Hütten gefunden worden, jedoch lassen Tongefäßreste aus dieser Zeit auf die Ansiedlung von Menschen schließen.

Olk während der Römerzeit.
Zur Zeit der Römer lebte die Bevölkerung auf verstreuten Einzelhöfen. Im 19. Jahrhundert entdeckte Trümmerreste, Mauern, Dachziegel und zahlreiche Topfscherben sind Beweise für die Ansiedlung von Menschen. Die nahegelegene Römerstraße Trier - Köln (Augusta Treverorum - Colonia Agrippina) förderte Handel und Verkehr. Es gibt allerdings keine Anzeichen auf eine Dorfsiedlung.

Olk während des Mittelalters.
Im Jahre 1023 wurde Olk das erste mal urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Ulcirca Olk war ein - von Kaiser Heinrich II. bestimmter - Grenzpunkt eines Waldgebiets, in dem ausschließlich der Erzbischof von Trier das Jagdrecht hatte. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts besaß die Abtei Sankt Maximin 10 Hofstätten mit Ackerland in Olk, die dem allgemeinen Nutzen der Bevölkerung dienten und von bäuerlichen Familien bewirtschaftet wurden.

Olk während des Nationalsozialismus.
Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30.01.1933 begann ein systematischer Aufbau der Hitlerjugend und des Jungvolks in Olk. Durch starke Propaganda erreichte es die NSDAP bis 1935 nahezu alle Jugendliche der Umgebung auf ihre Seite zu ziehen. Aber erst 1938 gelang es Hitler sein Ziel zu erreichen und auch fast alle erwachsenen Bürger von seiner Politik zu überzeugen. Während des 2. Weltkriegs wurden die Bewohner von Olk zwei mal evakuiert, das erste mal im Jahre 1939 und das zweite mal gegen Ende des Kriegs als die Alliierten sich den Grenzen des Deutschen Reichs näherten.

Am 1.3.1945 zogen die Amerikaner in Olk ein, der Krieg war beendet, die Schäden des Krieges, die vor allem durch Fliegerangriffe entstanden sind, groß. 2 Monate später, am 8.5.1945, unterschrieb Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. In unmittelbarer Nähe der Gemeinde wurden 8 Bunker errichtet. 38 Dorfbewohner wurden zum Kriegsdienst verpflichtet, von ihnen sind 7 gefallen, 4 blieben vermisst.

Olk während der Nachkriegszeit.
Am 03.03.1945 wurde Johann Knebel von den Amerikanern zum ersten Ortsbürgermeister der Nachkriegszeit bestimmt. Im Jahre 1946 wurde mit dem Abbau von Gipsgestein in der Nähe von Ralingen an der Landesstraße 42 begonnen. Die Gipsgrube bot Arbeitsplätze für viele Olker Dorfbewohner. Sie war nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit eine der wenigen Arbeitstellen in der Umgebung. Seit dem 21.5.1952 ist Olk an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen, seit diesem Tag fährt ein Bus durch das Dorf. In den Jahren 1971-73 wurde ein leerstehendes Bauernhaus zum Gemeindehaus umfunktioniert, es enthielt einen großen Gemeindesaal und eine Feuerwehr. Im Jahre 1998 ist die Feuerwehr in ein eigens für sie gebautes Haus umgezogen. Es wurde mit Hilfe der Dorfbewohner errichtet; die Gelder für Material wurden gespendet. Die Einwohnerzahl von Olk ist seit dem Jahre 1964 stetig gewachsen, zählte der Ort damals noch 189ist die Zahl mittlerweile auf 472 Einwohner gestiegen.

Ortsbürgermeister der Nachkriegszeit 1946 - 1952 Johann Knebel 1952 - 1956 Peter Nikolai 1956 - 1969 Peter Bisenius 1969 - 1974 Johann Bernhard May Seit 1974 gehört Olk zur Großgemeinde Ralingen. Johann Bernhard May, der bis 1974 das Amt des Ortsbürgermeisters inne hatte, wurde zum Ortsvorsteher gewählt. Er vertritt Olk nun schon seit 31 Jahren

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.552767
lat: 49.816272
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.ralingen-olk.de/

Datenquellen
Roland Struwe


Stand
Letzte Bearbeitung: 28.07.2001
Interne ID: 3436
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=3436
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