Maria Himmelfahrt - Turm der alten Kirche

Katholische Pfarrkirche
Bleialf, Gemeinde Bleialf Am Markt

Beschreibung
Der Unterbau des Turmes mit den Außenmaßen von 9 x 10 m stammt aus romanischer Zeit (wohl um 1187). Seine mächtige Mauerstärke von 2,50 bis 3 m verjüngt sich nach oben. Die Höhe einschl. der achtseitigen Haube beträt ca. 41 m. Im Zuge der Kirchenerweiterung war sein Abbruch und der Bau eines höheren Turmes geplant. Beides kam nicht zustande, wohl durch Einspruch kirchlicher oder staatlicher Aufsichtsbehörden. 1939 wurde der Glockenstuhl saniert. Der barocke Turmhelm wurde 1954 nach altem Vorbild erneuert.

Glocken
In der Glockenstube des Turms hängen insgesamt sechs Glocken. Die älteste und größte ist die Marienglocke mit einem Durchmesser von 1,42 m, einem Gewicht von ca. 1.750 kg und dem Schlagton d`+1. Sie wurde 1536 vom Glockengießer Jan von Trier gegossen. Jan von Trier II. (1514-1541) war Bürger von Aachen und Mitglied der Schmiedezunft in Lüttich. Mehr als 60 Glocken werden ihm zugeordnet, darunter Glocken für die Kathedrale in Lüttich und das Marienstift in Aachen. An der Stirnseite, eingebunden in einen Schmuckfries von 36 Köpfen, befindet sich eine Abbildung der Gottesmuttermutter Maria mit dem Jesuskind. Im Heiligenschein Marias lesen wir: EGO SUM MATER MISERORUM (Ich bin die Mutter der Erbarmungswürdigen). Auf dem unteren Rand ist zu lesen: MARIA HEISCHEN ICH, IN DIE ERE GOTS LUDEN ICH, DIE DODEN BESCHRIEN ICH, DEN DONRE VERDRIEVEN ICH, JAN VAN TRIER GOUS MICH ANNO MDXXXVI (1636).
Die zweitgrößte Glocke ist die Annaglocke von 1683. Sie trägt folgende Inschrift: SUB d: PASTORE NICOLAO POLENBACH / ANNA VOCOR ET SACRAE CONFRATERNITATIS MARIANI PERSOLVO ET MAMBURNIS CHRISTIANO CLAESGES ET LEONARDO GOERGES ME FUNDEBAT MATTHIAS GROMMEL ANNO 1683 (unter dem Pastor Nicolaus Polenbach. Anna heiße ich und vollziehe das Lob [Gotteslob] des Heiligen Rosenkranzes. Unter den Mompern [Kirchenmeistern] Christian Claesges und Leonhard Görges goss mich Matthias Grommel 1683). Die Annaglocke ist 1,15 m hoch, hat einen Durchmesser von 1,18 m und ein Gewicht von ca. 1.000 kg. Ihr Schlagton ist e` +1. Auf der Glocke ist ein Kreuz abgebildet. Nikolaus Polenbach stammte aus Schönecken und war von 1678 bis 1693 Pastor in Bleialf. Claesges und Görges sind Familiennamen aus Bleialf.
Im Jahre 2003 wurde das Geläut um vier moderne Glocken ergänzt, der alte Glockenstuhl dabei durch einen neuen ersetzt. Die neuen Glocken wurden von der Eifeler Glockengießerei Mark (Brockscheid) gegossen, wobei die kleinste, die Josef-Glocke, am 6. Juli 2003 in der Tradition der Wanderglockengießer vor dem Eingang zur Pfarrkirche gegossen wurde. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1187
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.28668
lat: 50.23968
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://de.wikipedia.org/wiki/Mari%C3%A4_Himmelfahrt_(Bleialf)

Datenquellen
[1] Franz Meier, Bleialf. In: Maria Himmelfahrt in Bleialf und Filialkirchen. Rheinische Kunststätten, Heft 512. ISBN 978-3-86526-041-3 Hrsg. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln.

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2005
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2005
Bild 3: © Margraff: Kirchen, Burgen, Bauernhäuser. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, 1986
Bild 4: © pietbron http://www.flickr.com/photos/pietbron/

Stand
Letzte Bearbeitung: 17.03.2024
Interne ID: 34609
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=34609
ObjektURL als Mail versenden