In der Wolfskaul

Hofweiler, Gemeinde Welschbillig

Beschreibung
1720: Zur Wolffs kauhl [1]

Flurnamen wie Wolfskaul verweisen in der Hofweiler Gemarkung auf eigentümliche Berührungen zur Natur in frühen Zeiten. Wölfe gab es in Teilen der Eifel noch bis weit ins 19. Jahrhundert. Man versuchte sie in Fallgruben und mit Schlingen zu fangen. Prämien waren auf Abschüsse ausgesetzt. [2]

Wolf: Wohl größtenteils zu althochdeutsch mittelhochdeutsch wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin. [3]

1817 wurde im damaligen Regierungsbezirk Trier 159 Wölfe erlegt und hierfür 1020 Thaler Prämien gezahlt. 1832 wurden nur noch 36 Wölfe erlegt für die 228 Thaler gezahlt wurden. [4]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
1720
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.62615
lat: 49.86225
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: In der Wolfskaul

Internet
http://www.welschbillig.de/

Datenquellen
[1] Grund- und Extraktenbuch von 1720 LHAKo 1C Br. 15332
[2] Rudolf Müller: Hofweiler. Ein Eifeldorf und seine Geschichte. Hrsg. Vom Heimat- und Kulturverein Hofweiler e.V., 2009. ISBN 978-3-00-029721-2
[3] Hessisches Flurnamenarchiv Gießen / Prof. Dr. Hans Ramge
http://lagis.online.uni-marburg.de/de/help/info/sn/mhfb?lemma=Wolf
[4] Übersicht der von 1816 bis 1832 erlegten Wölfe und der dafür gezahlten Prämien. In: Pfalzel - Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft Pfalzeler Chronik, 1989.


Stand
Letzte Bearbeitung: 24.04.2022
Interne ID: 36793
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