Sankt Nikolaus (2)

Wilsecker, Gemeinde Wilsecker Kirchstraße

Beschreibung
Die heutige Kirche wurde im Jahre 1862 eingeweiht. Aber schon fast 1000 Jahre früher muss in Wilsecker eine Kirche gestanden haben. Denn im Prümer Urbar von 893, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm, in dem alle zum Kloster gehörenden Höfe, Orte und Ländereien aufgelistet sind, heißt es:

Sunt in Ettellendorpht ecclesiae due.

(In Etteldorf sind zwei Kirchen.)

Und über diese beiden Kirchen ergänzt Erzabt Caesarius aus Prüm in seinem Kommentar zum Prümer Urbar im Jahre 1222:

Una ecclesia sita est iuxta Malberhc, in monte, que appelatur Kileburhc, et est bong matrix ecclesia, alia sita est in villa, que appelatur Willesacger.

(Eine Kirche liegt bei Malberg auf dem Berg, der Kyllburg heißt, und ist eine Mutterkirche, die andere liegt in dem Dorf, das Wilsecker genannt wird.) Erstere ist die heutige Sankt Maximinkirche in Kyllburg.

Wo die für Wilsecker genannte Kirche genau gestanden hat, ist heute nicht mehr auszumachen.

Im Jahre 1528 wird in Wilsecker eine neue Kirche erbaut, die in den Visitationsakten von 1570 als Nikolauskapelle eingetragen ist. In diesem Bericht wird erwähnt, dass die Kapelle einen Altar und einen Kelch hatte. Der Altar war dem Nikolaus geweiht. Ein Ölgemälde stellte den Heiligen dar, eingerahmt von der heiligen Luzia und der heiligen Jungfrau Maria. Laut der Chronik handelte es sich bei der Kapelle um ein uraltes, noch mit Schindeln (scindulas) gedecktes Kirchlein.

Ihre Baufälligkeit, aber auch Platzmangel, waren der Anlass für den Bau der heutigen Kapelle, der nach den Plänen von Kreisbaumeister Peter Julius Wolff im Jahre 1858 begonnen und 1862 vollendet wurde. Am 24. November dieses Jahres wurde die Kirche durch Dechant L. Weber aus Bitburg unter Assistenz von Pastor Gerard aus Kyllburg und Pastor Franck aus Malberg.

Auch heute noch ist die Kirche dem heiligen Nikolaus geweiht, dessen Statue hoch oben auf dem Altar steht. Dieser Altar stammt aus der Bademer Kirche und kam nach dem Neubau der dortigen Kirche zwischen 1907 und 1921 nach Wilsecker. In das Antependium ist eine Figur des heiligen Eligius (Patron der Bademer Kirche) eingeschnitzt. In der Mittelnische des hölzernen Aufbaus steht eine Figur der Schmerzhaften Mutter mit ihrem toten Sohn.

Die Glocken:

Wie fast überall in Deutschland wurden 1942 die Glocken unserer Kirche für Kriegszwecke beschlagnahmt. Zwei Alarmglocken aus Feinzinklegierung, die 1943 eingeweiht worden waren, konnten 1960 durch neue Bronzeglocken ersetzt werden. Sie wurden von der Firma Mabillon in Saarburg gegossen, wiegen 85 kg beziehungsweise 45 kg und sind dem heiligen Nikolaus und der Mutter Gottes geweiht.

Der Friedhof:

1977 wurde der Friedhof umgestaltet. Mit seinen vielen uralten, künstlerisch hervorragend gestalteten Sandsteindenkmälern war er recht unübersichtlich und für die Pflege der Gräber nicht sehr geeignet. Deshalb wurde er terrassenförmig angelegt und alle Gräber zur Kirche hin ausgerichtet [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Schmidt, Christian Wilhelm und Wolff, Peter Josef Julius (Kommunal-Kreisbaumeister), Bitburg.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
893
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.582852
lat: 50.027530
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ober Borhaus

Internet
http://www.wilsecker.de/

Datenquellen
[1] http://de-eurosport.ifrance.com/Wilsecker/allgemeinhaupt.html

Bildquellen
Bild 1: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2020. www.koerbchen-gesucht.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 22.03.2020
Interne ID: 3748
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=3748
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