Brandgräber am Kimmlingerhof

Kreisstraße 22 (Abfahrt zum Kimmlingerhof)
Kimmlingerhof, Gemeinde Kordel

Beschreibung
[...] Vom Hof her scheint sich noch eine alte Wegtrasse anzudeuten in Richtung noch nicht weiter untersuchter Siedlungsspuren zwischen Hof und Laudordsmühle. Eindeutig in römische Zeit weisen 1969 dicht hinter dem Hof in der Böschung des Weges nach Newel entdeckte scherbenreiche Brandgräber. Es dürften nicht die einzigen am ansteigenden Hügel sein. [1]


Fundstelle 1381, 300 m über Normal-Null.
1965 und 1967 wurden insgesamt vier frührömische Gräber unmittelbar nordwestlich des "Kimmlinger Hofes" angeschnitten. Sie konnten nur teilweise geborgen und dokumentiert werden. Es handelt sich, soweit rekonstruierbar, um Brandbestattungen in quadratischen, z. T. mit senkrecht stehenden Sandsteinplatten ausgekleideten Gruben. Unter den Keramikfunden dominieren glattwandig-tongrundige Krüge und belgische Teller (TN + TR). ferner fand sich ein TSTeller (Drag. 18) mit Bodenstempel "[O]FBASSI". Unter den sonstigen Funden sind eine Kästchenbeigabe und eine bronzene Aucissafibel aus dem 1969 geborgenen Grab bemerkenswert. Die Gräber müssen in spätaugusteisch bis claudisch-neronische Zeit datiert werden. Wahrscheinlich handelt es sich um eine größere Nekropole, die sich auf die Gemarkung Möhn erstreckt. So berichtet Steinhausen (1932, 211), daß man gegen 1880 ca. 250 m nördlich des "Kimmlinger Hofes" auf Brandbestattungen in Aschenkisten stieß. Weitere römische Bestattungen, neben fränkischen Gräbern, sollen 1913 entdeckt worden sein.

Steinhausen 1932, 211; Landeskde. Vierteljahrsbl. 15, 1969, 135ff.; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 30, 1967, 263; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 33, 1970, 262
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006. [3]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Bestattungen / Brandgräber
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.598021
lat: 49.828581
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Möhnerberg

Internet
https://www.gemeinde-kordel.de/

Datenquellen
[1] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Kordel 1982. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel.
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006.
[3] Fundkarte des südlichen Langmauerbezirks. Auszug aus den Mtbl. Welschbillig 6105 und Trier 6205. In: Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete. Hrsg. Rheinisches Landesmuseum Trier; 34. Jahrgang, 1971. Paulinus Verlag. www.landesmuseum-trier-shop.de


Stand
Letzte Bearbeitung: 06.11.2011
Interne ID: 3963
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