Ehemaliges Kloster Buchholz - Sankt Visitationis
Ehemalige Pfarrkirche
Buchholz, Gemeinde Pantenburg
Beschreibung
Vierachsiger Saalbau, 1903, Westturm von 1823, Pilasterportal, 18. Jahrhundert. [1]
Pantenburg gehört bis zur Neugründung der Pfarrei Buchholz im Jahre 1805 zur Pfarrei Laufeld. Als neue Pfarrkirche für die Orte Eckfeld, Niedermanderscheid und Pantenburg mit dem Neuenhof dient die Kapelle ,,Maria Buchholz", die schon 1676 erweitert wurde. Der Kapelle angeschlossen ist eine Eremitage. Diese dient zunächst dem ersten Pfarrer Wendelin München als Pfarrhaus. Im Jahre 1823 erhält die Pfarrkirche einen Turm und ein Sandsteinportal aus dem Kloster Himmerod. Anlässlich einer Visitation im Jahre 1847 entdeckt der Weihbischof das spätromanische Weihrauchfass (12. Jahrhundert.) des Gozbert aus Trier. Es befindet sich heute im Domschatz zu Trier.
Nach dem Abriss der alten Kapelle 1903 erbaut Kreisbaumeister Köchling in den Jahren 1904 bis 1906 die heutige Pfarrkirche (Titel „Mariä Heimsuchung“). Neben dem 1808 erbauten Pfarrhaus wird 1836 eine Küsterwohnung mit Schulsaal und 1864 das Kloster der Franziskanerbrüder errichtet. Diese verrichten bis zum Jahre 1948 den Küsterdienst in Buchholz und den Krankendienst in der näheren Umgebung
Die Pantenburger Kapelle
Die erste erwähnte Kapelle in Pantenburg wird 1748 erbaut. Als sie 1868 zu klein und baufällig geworden ist, baut man an ihre Stelle eine größere. Sie wird ebenfalls der heiligen Brigida geweiht. Die Bausumme von 1000 Taler wird von den Pantenburgern und Niedermanderscheidern sowie der Kirchenkasse erbracht. Der aus dem Kloster Himmerod stammende Altar (18. Jh.) wird in den Jahren 1921 sowie 1970 restauriert.
Buchholz, die waldumrauschte Bergkirche
Von waldumrauschter Höhe grüßt der Kirchturm von Buchholz weit in die Runde. Kommt man von Daun her oder in entgegengesetzter Richtung vom Grünewald, so ist die Kirche als markanter Punkt im Landschaftsbild nicht zu übersehen. Die Kirchturmspitze dient darum auch der Landesaufnahme als trigonometrischer Punkt.
Als Siedlung wird Buchholz zum ersten mal mit einem Hof erwähnt im Jahre 1396.
Nach der Überlieferung befand sich ehemals in dem schönen Buchenwalde in einem alten Buchstamm ein Muttergottesbild, das von den umliegenden Dörfern verehrt wurde in kleinen Gebetsgängen. Dieses Bild soll der Stätte den Namen gegeben haben. Als im Jahre 1676 eine Kapelle hier errichtet wurde, fand das Bild in dieser seinen Platz. 1805 wurde Buchholz Pfarrei. Bis dahin gehörte es mit den heutigen Filialen Eckfeld, Pantenburg und Niedermanderscheid zur alten Pfarrei Laufeld und zur luxemburgischen Grafschaft Manderscheid, weshalb diese Orte bis zum Jahre 1817 dem Bistum Metz angehörten.
Als älteste Siedlung der Pfarrei Buchholz gilt die Filiale Eckfeld, die bereits 973 erwähnt wird. Die dortige frühere Kapelle war dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. 1882 wurde die baufällige Kapelle durch einen Neubau ersetzt, der der hl. Katharina geweiht wurde.
Die jetzige Buchholzer Pfarrkirche ist 1903 errichtet worden von dem Kreisbaumeister Köchling in Wittlich. Sie wurde konsekriert am 4. Mai 1906 durch Weihbischof Karl Ernst Schrod.
Die Filialkirche Pantenburg stammt aus dem Jahre 1868; Patron ist die hl. Brigitta.
Eine alte Glocke vom Jahre 1650 befand sich bis 1857 in der Kirche zu Buchholz. Sie stammt von der Burg Niedermanderscheid, wo sie für die Burg Kapelle gegossen wurde. Heute befindet sich diese Glocke in der Filialkirche Trittscheid (Pfarrei Üdersdorf), von der sie käuflich erworben wurde, als in Brockscheid zwei neuere Glocken für die Pfarrkirche Buchholz gegossen wurden. Die historische Glocke trägt das Wappen des Niedermanderscheider Grafen, die Jahreszahl 1650 und die Aufschrift: "Jesus bleib ich recht wohl' genannt — von Philipp Dietrich Graf im Lant!"
An religiösen Denkmälern besitzt Buchholz eine schöne Lourdesgrotte vor dem Buchenwald, ferner in Stein gehauene Stationsbilder des Kreuzweges, sowie ein Wegkreuz aus dem Jahre 1680.
Neben dem 1808 erbauten Pfarrhaus Buchholz steht noch das Gebäude der ehemaligen Schule aus der Zeit des gemeinsamen Schulverbandes Eckfeld Pantenburg. Ein Lehrer Pauly von hier, der später nach Amerika auswanderte, ist der Entdecker des Braunkohlenvorkommens im Waldgelände "Pellen" unweit der Lieser.
Von den 10 Pfarrern von Buchholz seit 1806 amtierte Pfarrer August Dahl (1905 — 1943), eine weitbekannte Persönlichkeit, mit 38 Dienstjahren hier am längsten; er ist 1943 verstorben. Vor ihm verwalteten die Pfarrer Tölkes und Weber die Pfarrei Brockscheid mit, die nach dem Kulturkampf mehr als 20 Jahre lang vakant war.
Buchholz liegt landschaftlich sehr schön und unberührt von allem modernen Motorenlärm der Straße. Der Wanderweg des Eifelvereins Daun-Manderscheid bringt zur Sommer- und Herbstzeit viele Eifelfreunde nach hier, die das idyllische Buchholz gerne zur Rast benutzen. Unweit der Kirche liegt auch die Gaststätte Hoffmann, in der die verstorbene Eifeldichterin Clara Viebig vor dem ersten Weltkrieg gerne wohnte und manche ihrer Erzählungen reifen ließ.
Eine Klosteranlage bestand lange Zeit in Buchholz; sie ist vor einigen Jahren von dem Orden aufgegeben und an einen privaten Interessenten mit allen Ländereien verkauft worden.
Nicht weit abgeschieden liegt Buchholz, — in 3 km Entfernung liegt der bekannte Fremdenort Manderscheid -, aber es ist in der Tat ein Eldorado für den Naturfreund mit Buchenwäldern, grünen Wiesentälern und blühenden Feldern, so recht dazu geeignet, einmal dem Lärm des Alltags für ein paar Stunden zu entfliehen.
Klaus Mark
Katholische Pfarrkirche Buchholz
In Buchholz bestand ursprünglich bis in das 19. Jh. hinein nur eine Einsiedelei, deren Kapelle i. J. 1676 erweitert und i. J. 1805 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Neubau v. J. 1823, von dem der Westturm erhalten ist; neues Schiff v. J. 1 13.
Die schlichte Westfassade belebt durch ein ziemlich frei gehaltenes Pilasterportal d. 18. Jh. (-Fig. 17) aus Himmerode (De Lorenzi, a. a, 0.), mit dem Wappen des Abtes Robert Hendges (1752 -- 82) im Giebel und der beim Einbau eingemeißelten Zahl 1823.
Zur alten Kapelle gehörte ein links neben der Sakristeitür eingemauerter Türsturz aus rotem Sandstein, mit der Zahl 1694.
Chorstühle und Kommunionbank kamen Anf. d. 19. Jh. aus der Klosterkirche von Helenenberg; die Holzkanzel war v. J. 1804, die Taufe war von Holz. Eine Glocke stammte aus der Burg Niedermanderscheid. Das in B. vorgefundene Weihrauchfaß des Gozbertus, seit d. J. 1848 in der Schatzkammer des Trierer Doms, ist ein wertvoller spätromanischer Bronzeguß mit überaus reichem architektonischem Aufbau, dem in Verbindung mit pflanzlichem Ornament und figürlichen Darstellungen aus dem alten und neuen Testament die Kugelform zugrunde liegt (vgl. N. Irsch, Der Dom zu Trier, S. 341, nebst Literatur und 3 Abb. — P. Metz, in: Gesch. d. Kunstgewerbes V, 1932, S. 294 und Abb. S. 295). Die Inschriften bei F. X. Kraus, Christi. Inschriften II, S. 355.
Einfache Holzfigur einer Mutter Gottes mit dem Kinde, 66 cm hoch, in spätestgotischen Formen, als Gnadenbild mit Beziehung zum Ort von den Pilgern verehrt und bei der Prozession getragen. Das Kind nackt, mit beiden Armen rechts gehalten. Das in weiten Faltenpartien von den Armen herabhängende Gewand zeigt durchaus gotische Motive. [2]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Köchling (Kreisbaumeister), Wittlich.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1903-04
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.836735
lat: 50.099491
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unter Buchholz
Internet
http://www.pfarreiengemeinschaft-manderscheid.de/Buchholz/Buchholz-Historie.html
Datenquellen
[1] Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 27. März 2015).
[2] http://www.pfarreiengemeinschaft-manderscheid.de/Buchholz/Buchholz-Historie.html
Bildquellen
Bild 1: © Stefan Lehnertz, Eckfeld, 2018.
Bild 2: © Stefan Lehnertz, Eckfeld, 2018.
Bild 3: © Stefan Lehnertz, Eckfeld, 2018.
Bild 4: © Stefan Lehnertz, Eckfeld, 2018.
Bild 5: © Jürgen Rohr, Hohenfels-Essingen, 2008. http://www.jmr-biking.de/
Stand
Letzte Bearbeitung: 16.08.2022
Interne ID: 40816
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=40816
ObjektURL als Mail versenden