Hügelgrab auf der Steineberger Ley

Naturdenkmal
Steineberg, Gemeinde Steineberg

Beschreibung
Fundstelle 1052
Ausgedehntes Hügelgräberfeld von mindestens 20 Tumuli auf einem Höhenrücken westlich von Demerath. Die meisten der Hügel wurden im 19. Jahrhundert unsystematisch ausgegraben. Die Funde sind verschollen. An römischen Funden erwähnt Koethe u.a. einen "Aschenkrug", eine Lampe aus Metall (wohl Bronze) und Keramik.

Ebel 1989, 170; Koethe 1939, 123; Ost 1854, 122; Wigg 1993, 193 A17
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006 [1]

Steineberger Ley.
557,7 Meter über Normal-Null hoher tertiärer Basaltgipfel mit vorgeschichtlichen Ringwällen wohl aus der Zeit um 200 v. Chr. östlich der Ortslage von Steineberg. Eigentümer: Ortsgemeinde Steineberg Amtl. Liste Nr. 165. Erklärung zum Naturdenkmal durch Verordnung des Landratsamtes Daun vom 25.9.1939, veröffentlicht in der Sonderbeilage zum Amtsblatt der Regierung zu Trier Nr. 40 vom 7.10.1939.

Der steinerne Berg.
Mächtig und von weithin sichtbar erhebt sich ein gewaltiger Berg, in den dessen Schatten sich das Dorf Steineberg duckt und an dessen Fuße sich die Nachbargemeinde Steiningen ausdehnt. Dieser heute bewaldete Berg, um den sich Sagen und geschichtliche Ereignisse ranken, trägt seinen Namen mit Recht: Steineberger Ley. Ein Berg, geformt aus vulkanischem Gestein, ein wahrer Stein-Berg. Das Wort Ley, das in dem Eifelraum häufig vorkommt, weist ebenfalls auf seine steinerne Beschaffung hin, denn es bedeutet Fels, Schiefer (vgl. Leyendecker). Dieser markante Berg ist wohl Anlaß für die Namensgebung des Dorfes Steineberg gewesen.
Die Steineberger Ley entstand durch unvorstellbare Vulkankraft vor circa 35 Millionen Jahren. Die Eifel wurde zu Beginn des Tertiärs, in der die Steineberger Ley entstand, Schauplatz eines lebhaften Vulkanismus, der überwiegend basaltisch war. Dabei entwickelte sich die größte Häufigkeit in einem Streifen, der von Nord nach Süd verlief, etwa zwischen Ulmen und Adenau. Der Grundstein ist ein fester, nicht poröser Basalt, der im Volksmund Steineberger Waaken genannt wird. Er ist sehr hart und eignet sich vorzüglich zum Straßenbau.
Text: Alois Mayer Detailierte Informationen hierzu in der Chronik Steineberg in Geschichte und Geschichten Nr. 1 (Erhältlich in der Dorfschänke und beim Ortsbürgermeister).

Der Ringwall.
Die Basaltkuppe der Steineberger Ley trägt auf ihrem Südende eine alte Befestigung. Zerfallende Mauern aus mörtellos aufgesetzten Steinen und künstlich versteilte Kanten säumen eine sanft abfallende Innenfläche von 2,2 Hektar.
Vor allem am Nordende ist es schwierig, natürliche Verwitterungshalden und künstliche Mauerführung voneinander abzugrenzen.
Eine alte Toranlage läßt sich aufgrund deutlich gegeneinander versetzten Wallenden auf der Südseite vermuten.
Da noch keine archäologische Untersuchungen stattfanden, läßt sich das Alter der Befestigung nur im Vergleich abschätzen: Flächengröße und Mauerbauweise aus trocken gefügten Steinen (wahrscheinlich mit einem Holzfachwerk) sprechen für eine keltische Burg der Zeit um 500 oder 300 - 100 vor Chr.. Zu den genannten Zeiten entstehen überall im Mittelgebirgsraum ähnliche Burgen als demonstrativ-wehrhafte Stützpunkte rivalisierender Herren.
Aus spätkeltischer (1. Jahrh. vor Chr.) und spätrömischer Zeit (4. Jahrhundert nach Chr.) stammen vereinzelte Funde, die aber noch keine Aussagen über die Gründe zum Aufsuchen des Berges erlauben.
Vor dem Südfuß des Berges zieht sich ein frühkeltisches Hügelgräberfeld hin (6. -3. Jahrh. vor Chr.). Von etwa 90 Hügeln, die vielfach im 19. Jahrh. ausgegraben wurden, sind viele noch erkennbar.
Burg und Hügelgräber sind geschützte Kulturdenkmale, Grabungen und Veränderungen jeglicher Art darum verboten.
Bitte hinterlassen Sie diese letzten Spuren einer fernen Vergangenheit so, wie Sie sie vorgefunden haben!
Rheinisches Landesmuseum Trier

Die ersten Steineberger
Noch war es still rund um die Steineberger Ley, die mittlerweile zig Millionen Jahre alt ist. Bewachsen mit Wald, belebt mit Tieren hatte sie aber noch keinen Menschen erlebt. Aber während der letzten Vulkanausbrüchen in der heute Vulkaneifel genannten Landschaft, bei denen zum Beispiel die Dauner Maare entstanden, liefen sicherlich schon Steinzeitmenschen, die in Höhlen bei Gerolstein und Daun lebten, über die Steineberger Ley auf der Suche und der Jagd nach Wild und eßbaren Pflanzen. Aber eine größere Niederlassung oder eine geschlossene Siedlung gab es noch nicht. Bis es soweit war, sollten noch Jahrhunderte vergehen.
Volksgruppen, die wahrscheinlich von Süden kamen, wurden um 1000 vor Christus in der Eifel seßhaft. Es wird um etwa 500 vor Christus gewesen sein, als Menschen aus fruchtbareren und milderen Niederungen der Köln-Bonner Bucht, des Rhein und Moseltales den Weg in die Hocheifel fanden und sich hier in Horden, Gruppen und Familien niederließen. Diese Volksgruppen wurden die Kelten genannt.
Kelten, griechisch Keltoi, lateinisch Celtae, auch Galli(er) genannt, bedeutet soviel wie die Tapferen, die Erhabenen, oder die Hohen. Es war eine indoeuropäische Bevölkerung, die Gemeinsamkeiten in Sprache, Religion und ihrer sozialen Ordnung aufwies. Da sie keine Schrift kannten, ist unser Wissen über dieses Volk abhängig aus den spärlichen Überlieferungen anderer Völker, aus archäologischen Befunden und sprachwissenschaftlichen Forschungsergebnissen.
Über deren Kultur der Spätzeit auf linksrheinischem Gebiet sind wir durch das Buch des römischen Feldherrn Cäsar De bello gallico relativ gut unterrichtet. Als Cäsar um 58 bis 51 vor Christus den gesamten keltischen Raum eroberte - und damit auch die Eifel und die Ardennen - notierte er, dass das ganze Gebiet von Kelten besiedelt sei. In seinen Kommentaren beschrieb er es als ein Volk, von verschiedenen Stämmen - u.a. nannte er Helvetier, Arverner, Häduer, Biturigen, Boier und viele mehr, aber auch Treverer ( Trierer ). Gerade das letztgenannte Volk ist für uns wichtig, handelt es sich doch um die Ureinwohner, die rund um die Steineberger Ley siedelten!  Detailierte Informationen hierzu in der Chronik Steineberg in Geschichte und Geschichten Nr. 1 (Erhältlich in der Dorfschänke und beim Ortsbürgermeister). [2]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Bestattungen / Grabhügel
Zeit:
6. bis 3. Jahrhundert vor Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.91969
lat: 50.17277
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Die Ley

Internet
http://www.steineberg.de/

Datenquellen
[1] Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006. - Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.
[2] http://www.steineberg.de/

Bildquellen
Bild 1: http://www.biebertalonline.de/gemeinde/grab1.jpg
Bild 2: Peter Valerius, Kordel, 2005.

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.08.2016
Interne ID: 41237
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=41237
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