Ehemaliges Kloster Winterbach

Daufenbach, Gemeinde Zemmer

Beschreibung
[...] Im August bis September 1989 wurden bei Erdaushubarbeiten zur neuen Gemeinschaftskläranlage der Gemeinde Zemmer die Grundmauern des ehemaligen Zisterzienserklostrers nach langer Zeit freigelegt. Unmittelbar unter der Erdoberfläche fand man die noch relativ gut erhaltenen Grundmauern. Das Rheinische Landesmuseum Trier hat die Mauerreste vermessen, registriert und archiviert. [1]

Vor 1138 begründeten die Zisterzienser eine Niederlassung in Winterbach. Erzbischof Albero von Trier hatte ihnen in der Nähe seines Gutshofes Cordula Ländereien überwiesen. Später siedelte sie der Erzbischof im Salmtal an, wo sie die Abtei Himmerod gründeten.

Siehe auch: Altenhimmerod.
1135 kamen die ersten Zisterziensermönche aus Trier über Winterbach (Kordel) an die Salm. Dieser Platz war, der heute Altenhof" genannte, Wirtschaftshof des Klosters. [2]

Im Jahre 1134 gründeten Zisterziensermönche aus Clairvaux in Winterbach bei Kordel ein neues Kloster. Sie taten das auf Bitten des damaligen Erzbischofs von Trier, Albero von Montreuil. Der Erzbischof war mit dem Abt des Zisterzienserklosters Clairvaux, dem heiligen Bernhard von Clairvaux (um 1090 - 1153), befreundet, der die Niederlassung seiner Mönche in Winterbach auch im Jahre 1135 besucht hat.

Ein Jahr später verlegte der Konvent den Sitz des Klosters von Winterbach in das Salmtal und gründete dort die Abtei Himmerod. Die Gründe für diese Umsiedlung sind bekannt: die Kyll, die das Besitztum der Mönche zu überschwemmen drohte, und die Unruhe der nahe gelegenen erzbischöflichen Burg Pfalzel.

Von der ehemaligen Klosteranlage blieb nur noch der Hof Winterbach bestehen, der zwischen Kordel und Daufenbach auf der Flur Winterbach lag, an der Stelle, wo der Riedbach in die Kyll mündet.

Den Hof verkaufte die Abtei Himmerod im Jahre 1609 an den Freiherrn Karl von Kesselstatt. Erhalten haben sich von dem im 19. Jahrhundert aufgegebenen Hof nur noch einige wenige Reste der Kapelle, denn vermutlich wurde die Anlage, wie so vielerorts alte Burgen und Ummauerungen, von der Bevölkerung als billiger Steinbruch für den eigenen Hausbau ausgeschlachtet". [3]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Siedlungswesen / Wüstungen
Zeit:
Circa 1100 bis circa 1500
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.649814
lat: 49.861126
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Der Rothenberg

Internet
http://www.zemmer.de/

Datenquellen
[1] Reuter, Thömmes: Die Fidei. Band 2.
[2] Janssen,W.: Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. 2 Bände. Text u. Katalog, 1975
[3] Website der Gemeinde Kordel http://gemeinde-kordel.de

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2015.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2015.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 15.01.2010
Interne ID: 4134
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=4134
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