Sankt Gertrud - Glocken vor der Kirche

Katholische Pfarrkirche
Landscheid, Gemeinde Landscheid Hauptstraße 90

Beschreibung
Die Marienglocke mit der Beschriftung "MARIA BREIT DEN MANTEL AUS MACH SCHIRM UND SCHUTZ FÜR UNS DARAUS" weist die Zahl 230 auf der Rückseite -zur Kirche hingewandt- aus. Sie ist 1,25 m hoch und wiegt 29 Zentner.

Die Marienglocke mit der Beschriftung "ALLE TAGE SING UND SAGE LOB DER HIMMELSKÖNIGIN" weist auf der Rückseite die Nummer 245 aus. Sie wiegt 49 Zentner. Die kleine Notglocke ist ohne jegliche Beschriftung. [1] [2]

Schwere Glcken, leichte Glocken – wie es zur Ausstellung vor der Kirche kam.

Begünstigt durch ein gutes Angebot konnte schon in den ersten Nachkriegsjahren – am 2.November 1949 – Montabaurer Pfarrei Sankt eter in den Ketten der Glocken für 6.000 DM gekauft werden.
Das Geld dafür und ca. weitere 6.000 DM für den Glockenturm wurden von den Dorfbewohnern in einer Tombola, in Kollekten und Haussammlungen aufgebracht.
Am 3. November 1949 kamen sie nach Landscheid. Die Firma Fischer-Mergelsberg hatte die schweren Glocken mit einem Lastzug abgeholt. Die Einweihng erfolgte am 27. November 1949 durch Abt Vitus Recke aus Himmerod.
Vielleicht waren sie zu massiv. Schon das Hochhieven in den Turm, das unter großer Anteilnahme und Hilfe der Dorfbewohner stattfand, bereitete bei der schwersten Glocke Probleme. Am 12. November 1949 fiel die dritte Glocke kurz bevor sie ihren angestammten Platz erreichen sollte, aus 35 Metern in die Tiefe. Grund war, dass die Sicherung an einem der beiden Seilzüge dem Gewicht nicht standgehalten hatte. Wie durch ein Wunder wurde keinner der 11 Helfer, die sich durch waghalsige Sprünge in Nischen und aus dem Turmbereich heraus retten konnten, verletzt. An einigen Helfern sauste die Glocke keine Handbreit entfernt vorbei. Auch die Glocke wurde nicht beschädigt. War das schon ein schlechtes Omen für die Zukunft der Glocken im Turm? Zunächst wurde jedenfalls eine Spezialfirma beauftragt, die mit modernen Seilwinden die Glocke in den Turm hob. […] Während einer Sicherheitsüberprüfung wurde 1976 festgestellt, dass für den Turm und den Glockenstuhl die Schwingungen und die Last der Glocken zu immens waren. Die Stahlglocken waren zu schwer und mussten schließlich durch Bronzeglocken ersetzt werden. Wiederum hatte die Bevölkerung gespendet und msste zusehen, wie ihre Spende nicht den angedachten Zweck erfüllen konnte. Zumindest mussten die Glocken nicht für die Waffenproduktion abgegeben werden.
So plante man die Glocken auszustellen. Eine Glocke im Ortsteil Niederkail, eine in Burg, eine in Landscheid. Niederkail verzichtete und zum Burger Glockenturm stand die Glocke in keinem Verhältnis. Das Feuerwehrmitglied Alfons Atzor machte schließlich den rettenden Vorschlag die Glocken auf dem neu gestalteten Kirchenvorplatz aufzustellen. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Bochumer Verein
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1946
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.77303
lat: 49.98745
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf der Gill

Internet
http://www.landscheid.de/

Datenquellen
[1] Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
[2] Die Welt auf vier Rädern. Landscheid - Ein Dorf im Wandel der Zeit. Hrsg. Handel- Handwerk- Gewerbeverein Landscheid e. V., 2006.

Bildquellen
Bild 1: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 2: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 3: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 4: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 5: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 6: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2016. www.koerbchen-gesucht.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 16.12.2016
Interne ID: 41929
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=41929
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