Geschichte der Gemeinde Hörscheid
Hörscheid, Gemeinde Hörscheid
Beschreibung
Das Gebiet war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Auf dem Siedlungsgebiet fand man keltische Steinbeile. Die Flur Runkelhof zeigt Spuren römischer Besiedlung, hier stand an der Römerstraße von Trier nach Köln eine Steinbauvilla aus dem 2. bis 4. Jahrhundert. Die Römer hatten eine nahe gelegene Seitenquelle der Alf umgeleitet und kanalisiert. Die Stollenwasserleitung verlief 1,30 m tief im Boden und endete in einem Brunnen im Nachbardorf Darscheid, der aber verschollen ist.
Der Name des Dorfes wird vom keltischen Wort für "Bergwald" oder "Hirschwald" abgeleitet, was aber unsicher ist. Die Endung "-scheid" weist auf eine frühmittelalterliche Rodung hin. Erstmals urkundlich erwähnt wird Hörscheid in einer Urkunde von 1465, es bestand nach dieser Urkunde schon im Jahr 1398. Im 16. Jahrhundert bestand die Siedlung aus fünf Feuerstellen. Das Dorf war seit dem 14. Jahrhundert dem Amt Daun eingegliedert, das seit 1354 zu Kurtrier gehörte. Kirchlich gehörte das ganze Amt Daun jedoch zum Erzbistum Köln. Das Gebiet ist vorwiegend römisch-katholisch besiedelt, Hörscheid gehört seit 1803 zur Pfarrei Darscheid. Die Glocke der katholischen Brigidenkapelle wurde 1678 gegossen, es muss damals also schon eine Kapelle bestanden haben. Sie wurde 1850 erneuert. Die evangelische Diasporagemeinde gehört zum Dekanat Adenau.
1787 bestand in Hörscheid eine Winterschule. Später gingen die Schulkinder nach Darscheid in eine einklassige Volksschule, die 1975 geschlossen wurde. Seitdem besuchen die Hörscheider Kinder die zweizügige Grundschule in Mehren. Ein Kindergarten steht ebenfalls in Darscheid zur Verfügung.
Während der sogenannten Franzosenzeit (1798 bis 1814) war Hörscheid dem Kanton Daun im Saardepartement zugeordnet.[4] Nachdem die Region 1815 aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen wurde, stand die Gemeinde Hörscheid von 1816 an unter der Verwaltung der Bürgermeisterei Daun im Kreis Daun, der Teil des Regierungsbezirks Koblenz in der Rheinprovinz (1822) war.
Das Leben in der Eifel war für die Menschen wegen des rauen Klimas und der schlechten Böden oft hart. Wegen großer Not wanderten Anfang des 19. Jahrhunderts insgesamt 31 Personen aus Hörscheid nach Nordamerika aus. Erst ab 1860 konnten durch Aufforstung der kargen Heide und verbesserte landwirtschaftliche Methoden die Ernährung der Bevölkerung dauerhaft gesichert werden. 1912 erfolgte eine Zusammenlegung der durch Erbteilung zerstückelten Felder. 1931 wurde eine zentrale Wasserversorgung gebaut. 1933 wurde ein großer Teil des Heidelandes kultiviert. [1]
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
1398
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.87411
lat: 50.21713
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.quellenatlas.eu/
Datenquellen
[1] Seite "Hörscheid". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Oktober 2016, 18:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=H%C3%B6rscheid&oldid=159079292 (Abgerufen: 29. Dezember 2016, 22:15 UTC)[1]
Bildquellen
Bild 1: By Wolkenkratzer (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
Stand
Letzte Bearbeitung: 29.12.2016
Interne ID: 42248
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