Stolperstein für Emilie Hirsch

Talling, Gemeinde Talling Im Ecken

Beschreibung
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt Stolpersteine ins Leben gerufen. Damit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Inschrift:

HIER WOHNTE
EMILIE HIRSCH
GEB. KÄLBERMANN
JG. 1877
DEPORTIERT 16.10.1941
LODZ
TOT 10.6.1942

Geboren am 22. April 1877 in Großeicholzheim. [1]


Am 22. September 2009 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig vier "Stolpersteine" für die Holocaustopfer aus der Tallinger Familie Hirsch. Etwas Einmaliges ist dabei der Einsatz einer Gruppe von 12 Tallinger Jugendlichen, die sich – zusammen mit Ortsbürgermeister Erich Thösen – intensiv um die Recherche zu diesen Personen bemüht hatten. Ihre beispielhafte "Spurensuche" im Dorf wurde schon im Juli 2009 mit einem Preis des rheinland-pfälzischenInnenministers gewürdigt.1 Die "Stolpersteine" erinnern an Leo Hirsch (geb. 1879), seine Frau Emilie Hirsch geb. Kälbermann (geb. 1877) und seine Schwestern Sofia (geb. 1881) und Flora Hirsch (geb. 1882). Diese vier Personen blieben trotz immer schwieriger werdender Lebensumstände während der NS-Zeit in ihrem Heimatort Talling. Am 16. Oktober 1941 brachte man sie jedoch mit fünf Personen aus Thalfang über Neumagen nach Trier. Dort mussten sie den von Luxemburg kommenden Deportationszug besteigen. Insgesamt 518 Personen aus Luxemburg und dem Bezirk Trier wurden an diesem Tag nach "Litzmannstadt im Warthegau" (Lodz in Polen) "umgesiedelt". Unter den verheerenden Zuständen des Gettos lebten die alten Leute aus Talling und
Thalfang nur noch wenige Monate. Sie starben in den ersten Monaten des Jahres 1942 so wie viele tausend andere Häftlinge an Unterernährung, Tuberkulose oder Typhus, obwohl offiziell wahrscheinlich "Altersschwäche" oder "Herzschwäche" diagnostiziert wurde. Diese vier kleine Gedenksteine sollten aber auch an das schwere Schicksal weiterer Tallinger mit dem Namen "Hirsch" erinnern. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Demnig, Gunter; (Künstler) Berlin [*1947]
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Stolpersteine
Zeit:
22.09.2009
Epoche:
21. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.950593
lat: 49.760597
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Talling

Datenquellen
[1] Liste der Stolpersteine in Talling. In der Liste der Stolpersteine in Talling werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig bisher in Talling verlegt worden sind.
[2] Elmar P. Ittenbach: "Stolpersteine in Thalfang" in: Die Hott. Hunsrücker Hefte zur Geschichte und Gegenwart. Heft 64, November 2014.
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20368/Talling%20Beitrag%20Ittenbach%2003.pdf

Bildquellen
Bild 1: © Elmar P. Ittenbach http://www.alemannia-judaica.de/thalfang_synagoge.htm
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 29.04.2020
Interne ID: 42861
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=42861
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