Lavatagebau Krekelsberg
Gerolstein, Stadt Gerolstein
Beschreibung
Laßt die Berge in der Eifel (Auszug)
Lavatagebaue zerstören die Landschaft
Der Kreis Daun ist in weiten Teilen geprägt durch vulkanische Tätigkeit. Die Folge ist, dass fast alle Hügel und Kuppen vulkanischen Ursprungs sind und aus Lava oder Basalt bestehen. Wenige Hügel bestehen aus Kalk- oder Dolomitgestein und erleiden das gleiche Schicksal.
Mit Besorgnis beobachten wir die rasant fortschreitende Zerstörung der typischen Eifellandschaft durch den Abbau von Lava, Basalt und Dolomitgestein. Still und schleichend verschwindet ein Berg nach dem anderen. Die meisten Berge finden sich wohl plattgewalzt unter einer Bitumenschicht wieder. Der größte Teil der Lava wird immer noch im Straßenbau verschwendet. Ein schonender Umgang mit der Ressource Lava ist nicht zu erkennen. Es gibt ja genug davon. Betriebserweiterungen von bis zu 25 Hektar Größe einiger Lavatagebaue sind geplant. Hinzu kommt, daß Betriebe, die schon 15 - 20 Jahre lang ruhten und in denen kein Abbau mehr stattfand nunmehr wieder aktiviert werden. Das Bergrecht läßt solche Praktiken zu und kein Politiker ist bereit eine Vorlage zur Gesetzesänderung einzubringen. Die Allmacht des Bergrechtes zerstört mit die Landschaft der Vulkaneifel.
Ragte so ein Berg früher circa 100 Meter über das Geländeniveau, so findet sich heut dort meist eine Grube von annähernd gleicher Tiefe. Entweder überläßt man die Grube der natürlichen Sukzession und redet dann schwülstig von Sekundärbiotopen, oder die Tagebaue werden ein zweites Mal zur Goldgrube, wenn die Bauschuttmassen und Abfälle der Ballungszentren in der Eifel deponiert werden. Die Abfallentsorgung der Großstätte wird dann Rekultivierung genannt. Bis Mitte diesen Jahrhunderts dürften circa 40 - 50 Berge der Eifel verschwunden sein. Der Anfang ist schon gemacht:
Baarley, zwischen Pelm und Gees
Döhmberg, Dreis-Brück
Feuerberg, Hohenfels-Essingen
Fuchskopf, Daun
Goldberg, Ormont
Goßberg, Walsdorf
Graulai, Dohm-Lammersdorf
Krekelsberg, Gerolstein
Rockeskyller Kopf, Rockeskyll
Nerother Kopf, Neroth
Rädersberg, Dreis-Brück
Ringseiter, Kirchweiler
Steffelnkopf, Steffeln
Wartgesberg, Strohn
Wöllersberg, Gerolstein
Das sind nur einige Namen von Bergen, die es so in ihrer Ursprünglichkeit nicht mehr gibt. Die Reihe könnte noch um hundert Namen erweitert werden.
Ein Konzept, insbesondere zur Rekultivierung der Lavatagebaue, ähnlich dem für die Bimsabbaustätten, gibt es nicht. Im Prinzip ist alles unkontrolliert. Innerhalb der festgesetzten Abbaugrenzen ist so gut wie alles möglich.
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Wirtschaft, Gewerbe und Verkehr /
Rohstoffgewinnung und -verarbeitung Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.671981
lat: 50.205632
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am Heidberg
Internet
http://vorort.bund.net/daun/aktuell
Datenquellen
© BUND-Kreisgruppe Daun. Norbert Leinung. 2002
Stand
Letzte Bearbeitung: 01.04.2002
Interne ID: 4493
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=4493
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