Ehemalige Frohn-Mühle
Auch "vrone"- Mühle oder Spitz-Mühle
Ruwer/Eitelsbach, Stadt Trier Fischweg / Ruwerer Str.
Beschreibung
Die Frohn-Mühle wird zum erstenmal 1323 in einer Güterübertragung an das Stift Sankt Simeon in Trier erwähnt. In den folgenden Jahren erscheint die Mühle sporadisch in den Archiven des Stifts Sankt Simeon.
Genaueres über die Lage der Mühle erfahren wir 1347: "die Getreidemühle (= Köbges Mühle) grenzt nach unten an die 'Vronemule'". 1478 erhält „der Trierer Schöffe Klas von Zerf als Lehen eine jährliche Rente aus der Mühle zu Ruwer zunächst oberhalb der Brücke“. Dieses Lehen kommt später über Nikolaus von Huwe, Herrn zu Underiche, an Jakob von Eltz, Domdechant zu Trier, der das Lehen dann an die Karthäuser verkauft.
Als Pächter werden in den Jahren ab 1669 genannt: die Eheleute Friedrich und Barbara Fell (1669), Philipp und Barbara Laux (1695), Anton und Elisabeth Feller (1714), die Witwe Odilia von Paulinisch Ruwer (1752) und deren Tochter Veronika und Ehemann Philipp Schmitt (1757). Ab 1757 konnte die Mühle nur mit einem Mahlgang (sonst zwei Mahlgänge) mahlen, da die kurfürstliche Mühle zu hoch aufstaute, was zu einem Rückstau bis zur Frohnmühle führte. Die Angelegenheit des "Wasserbaus" wurde 1761-1774 bei der Palastkellerei verhandelt mit dem Ergebnis, dass die Schwelle der kurfürstlichen Mühle um 4 Zoll gesenkt werden sollte. Es wurde entschieden, dass der kurfürstliche Müller die Grundschwelle so lange erhöhen darf bis die Frohn-/Spitzmühle wieder aufgebaut ist – Das heißt natürlich im Umkehrschluss, dass die Mühle bereits nicht mehr in Betrieb war, obwohl Lieferungen des Pächters Philipp Schmitt im Kellereiregister von Sankt Maximin bis 1775 verzeichnet sind. Ob die Grundschwelle der kurfürstlichen Mühle gesenkt wurde ist fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass die Frohn-Mühle nicht wieder in Betrieb genommen wurde.
In der Ur-Risskarte von 1866 ist die Mühle nicht mehr eingezeichnet. Beim Bau der Eisenbahn nach Hermeskeil (1897f) wurden Reste einer alten Mühle an dem Waschplatz unter der Eisenbahnbrücke gefunden. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Technische Bauten und Industrieanlagen /
Mühlen Zeit:
1323 bis 1775
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.709414
lat: 49.782873
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Auf Schneidersbungert
Internet
http://www.ruwer.de/
Datenquellen
[1]Text: J. S.-Steinbach, Ruwerer Felsenmühle
- Dr. Theresia Zimmer: „Mühlen an der Ruwer vor dem Jahr 1800“, in Ruwer und Eitelsbach- Zwei Dörfer im Spiegel ihrer Geschichte, Matthias Kordel (Hg), Seite 172ff, Kliomedia Verlag Trier 2003
- Dr. Theresia Zimmer: „Die Mühlen der Trierer Abtei St. Maximin in Ruwer im 17. und 18. Jahrhundert“ in Neues Trierisches Jahrbuch 1977 Seite 46ff
- Urkunden aus dem Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 157 Nr. 85 / Bestand 186 Nr. 1206 /
Bestand 211 Nr. 469, 1588, 1906, 1931, 2123, 2141, 2557, 2908, 2914 / Bestand 213 Nr. 148, 708, Bestand 215 Nr. 107, 128, 133, 148, 229,290, 475,476/ Bestand 1 A Nr. 4740, 4756 Bestand 1 C Nr. 15170, 15175, 6958, 7197.
- Urkunden aus dem Archivium Maximinianum Bd. IV S.89, Bd. XI S. 1221, 1263
Stand
Letzte Bearbeitung: 21.09.2018
Interne ID: 47922
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=47922
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