Ehem. Eisengiesserei und Maschinenfabrik Treitz

Trier-Nord, Stadt Trier Balthasar-Neumann-Straße

Beschreibung
Die Eisengiesserei und Maschinenfabrik von Wilh. Treitz in Trier beschäftigte sich bei ihrer Gründung im Jahre 1890 zunächst und in der Hauptsache mit der Herstellung von Maschinen für die Obstwein- und Traubenweinkelterei, und schon bald gelang es ihr, auf diesem Gebiete im Bezirk Trier und darüber hinaus einen führenden Namen zu erlangen. Nach der um 1900 einsetzenden Elektrisierung der landwirtschaftlichen Betriebe führte die Firma als zweite Hauptspezialität, insbesondere für den kleinbäuerlichen Besitz, die Herstellung einer Einbaureschmaschine ein, die jeden Landwirt, auch den Kleinsten, unabhängig machen sollte von den umständlich zu bedienenden, an Zeit und Ort gebundenen Dampf-Dreschsätzen. Ein derartiger Breitdrescher sollte für den Landwirt einerseits eine nur einmalige, leicht erschwingliche Auslage bedeuten, andererseits aber sollte er auch allen Anforderungen entsprechen, die an die großen Dreschsätze gestellt wurden. Daß die Firma diese Aufgabe glänzend gelöst hat, beweist der Anklang, den ihre Maschine weit und breit gefunden hat.

Allein in den Bezirken Trier und Cohlenz hat sie über 1000 Breitdreschanlagen eingebaut, die alle zur vollsten Zufriedenheit der Besitzer arbeiten. Erstklassige Ausführung mit bestem Material führten dazu, daß die Treitz‘schen Maschinen bald den hiesigen Maschinenmarkt beherrschten, während noch in den 1890er Jahren fast nur Fabrikate auswärtiger großer Firmen verwandt wurden. Rastlos arbeitet die Firma weiter an der Vervollkommnung ihrer Spezialtypen und ist so bestrebt, ihren guten Ruf zu erhalten und die führende Fabrik auf diesem Gebiete in den Bezirken Trier und Coblenz zu bleiben.

Eng verbunden mit der Firma Wilh. Treitz ist die Handelsgesellschaft Elka die ihre vorläufige Niederlassung in Trier am Bahnhofsplatze hat. Während die Maschinenfabrik ihre Fabrikate nur an Händler abgibt, hat die „Elka“ den Vertrieb der Treitz‘schen Maschinen im Einzelhandel übernommen neben dem Verkauf aller Arten von Landmaschinen und Kellereiartikel nur der anerkannt besten Spezialfabriken. Nach Fertigstellung ihrer Geschäftsräume neben der Fabrik in der Schöndorfer Straße wird die Gesellschaft ihre Büroräume und Niederlage ganz dorthin verlegen.

Das Ende des Unternehmens ist unbekannt.
Vermutlich wurde die Eisengiesserei Treitz von der Eisengiesserei Feuerstein, Trier, Luxemburger Strasse übernommen.
Anhand alter Karten (Landschaft im Wandel) wurde die Anlage ca. 1920 - 1930 abgerissen. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen /
Zeit:
1890
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.654538
lat: 49.762244
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St._Paulin&oldid=38745486

Datenquellen
[1] Jörg Busch, Trier-Biewer, 2020.

Bildquellen
Bild 1: © Jörg Busch, Trier-Biewer, 2020.

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.06.2020
Interne ID: 49520
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=49520
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