Stolperstein für Andreas 'Andre' Hoevel

Königliches Kaiser-Wilhelms-Gymnasium
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Böhmerstraße 29/30

Beschreibung
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt Stolpersteine ins Leben gerufen. Damit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. [1]

An dieser Stelle des ehemaligen Königlichen Kaiser-Wilhelms-Gymnasium mit Realgymnasium (heute Humboldt- und Max-Planck-Gymnasium) wurden insgesamt 24 Stolpersteine verlegt.

Inschrift:

ANDREAS 'ANDRE'
HOEVEL
JG. 1900
SEIT 1935 MEHRMALS
VERHAFTET
SACHSENHAUSEN
BUCHENWALD
TODESURTEIL 26.6.1942
FRANKFUR-PREUNGESHEIM
HINGERICHTET 28.8.1942 [2]

Andreas Hoevel, auch André Hoevel (* 24. Februar 1900 in Pallien, heute Trier; † 28. August 1942 in Frankfurt-Preungesheim) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Andreas Hoevel meldete sich als Kriegsfreiwilliger, begann 1919 ein Studium der Land- und Volkswirtschaft an der Universität Bonn und betätigte sich 1920 bis 1927 als landwirtschaftlicher Verwalter in den USA.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er bis 1929 als Industriekaufmann in Berlin. 1930 wurde er Abteilungsleiter bei den Opel-Werken in Wiesbaden und war KPD-Funktionär. Von den Nationalsozialisten 1933 verhaftet, war er bis 1935 im Zuchthaus, bis 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert und bildete nach seiner Entlassung eine politische Widerstandsgruppe, die, von Wiesbaden ausgehend, Kontakte bis Koblenz und Berlin pflegte. Er verbreitete vor allem unter Wehrmachtsangehörigen die Nachrichten der BBC. Er besaß enge Beziehungen zu dem antifaschistisch eingestellten Leutnant Kleinz und dem kommunistischen Soldaten Rudolf Steinwand.

Am 30. November 1941 wurden Hoevel und seine Ehefrau Anneliese in Koblenz festgenommen und am 26. Juni 1942 am Oberlandesgericht Kassel zusammen mit Margarete Noetzel und Jakob Newinger aus Koblenz wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und Verbrechens gegen die Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen“ zum Tode verurteilt. In den Morgenstunden des 28. August 1942 wurden die Verurteilten im Strafgefängnis Frankfurt-Preungesheim durch das Fallbeil hingerichtet.

Er war Vorbild für einen der Protagonisten des KZ-Romans Nackt unter Wölfen (1958) von Bruno Apitz. [3]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Demnig, Gunter; (Künstler) Berlin [*1947]
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Stolpersteine
Zeit:
25.10.2020
Epoche:
21. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.638225
lat: 49.756679
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.stolpersteine.eu/

Datenquellen
[1] Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V. Trier, Pfützenstraße 1, 54290 Trier. http://www.agf-trier.de/content/stolpersteinverlegung-0
[2] Michael Grün, Trier, 2020.
[3] Seite „Andreas Hoevel“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Dezember 2020, 10:50 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andreas_Hoevel&oldid=207060235 (Abgerufen: 30. Dezember 2020, 10:50 UTC)

Bildquellen
Bild 1: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 2: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 16.04.2021
Interne ID: 50304
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=50304
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