Stolperstein für Walter Sender
Königliches Kaiser-Wilhelms-Gymnasium
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Böhmerstraße 29/30
Beschreibung
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt Stolpersteine ins Leben gerufen. Damit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. [1]
An dieser Stelle des ehemaligen Königlichen Kaiser-Wilhelms-Gymnasium mit Realgymnasium (heute Humboldt- und Max-Planck-Gymnasium) wurden insgesamt 24 Stolpersteine verlegt.
Inschrift:
WALTER SENDER
JG. 1885
FLUCHT 1935
FRANKREICH
MIT HILFE ÜBERLEBT [2]
Walter Sender wurde am 10. Mai 1885 in Tholey als Sohn des jüdischen Elementarlehrers German Sender und Pauline Wolf, der zweiten Ehefrau, geboren. Er legte 1905 am MPG die Abiturprüfung ab. Er studierte von 1905 an der Universität in Bonn Jura. Im Jahre 1916 promovierte er an der Universität Heidelberg mit dem Thema: „Die materielle Rechtskraft im Preußischen Fürsorgeerziehungsgesetz.“
Nachdem er am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, war er ab 1920 in Saarbrücken Rechtsanwalt. Er trat der SPD bei und wurde in den Landtag gewählt. Im Jahre 1922 war er Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag. Nach 1933 vertrat er aus Deutschland ins Mandatsgebiet Saarland geflohene Bürger vor Gericht. Zwischen 1933 und 1935 unterstützte er
den Status quo bei der Saarabstimmung. 1935 siedelte er nach Forbach in Frankreich über. Später lebte er als Fabrikant bei Paris. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee in Frankreich versteckte er sich bei Nizza. Nach der Befreiung Frankreichs setzte er sich für den Anschluss des Saarlandes an Frankreich ein. 1945 veranlasste er die Errichtung eines Gedenksteins für die 12 jüdischen Opfer des Holocaust aus Tholey. Nach 1947 arbeitete der Anwalt in den Restitutionsprozessen.
Von ihm wurden die Werke: „Die entzauberte Göttin“, Koblenz 1952, und „Ehe, Liebe + Justiz“, Saarbrücken 1957, verfasst. Am 29. August 1961 starb er in Luzern. [3]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Demnig, Gunter; (Künstler) Berlin [*1947]
Kategorie:
Geschichte /
Marken und Male /
Stolpersteine Zeit:
25.10.2020
Epoche:
21. Jahrhundert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.638225
lat: 49.756679
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.stolpersteine.eu/
Datenquellen
[1] Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V. Trier, Pfützenstraße 1, 54290 Trier. http://www.agf-trier.de/content/stolpersteinverlegung-0
[2] Michael Grün, Trier, 2020.
[3] Körtels, Willi: Jüdische Schülerinnen und Schüler an höheren Schulen der Region Trier. Konz, 2015.https://docplayer.org/69417007-Willi-koertels-juedische-schuelerinnen-und-schueler-an-hoeheren-schulen-der-region-trier.html
Bildquellen
Bild 1: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 2: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2015.
Stand
Letzte Bearbeitung: 07.05.2021
Interne ID: 50321
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=50321
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