Johann-Enen-Straße

Tarforst, Stadt Trier Johann-Enen-Straße

Beschreibung
Die Johannes-Enen-Straße liegt im Trierer Stadtteil Tarforst. Sie beginnt an der Nikolaus-Mommer-Straße und endet an der Karl-Carstens-Straße. Sie liegt auf einer Höhe von 270m über NN und ist 190 m lang. Wie im Neubaugebiet BU 11 (Neu Tarforst) gewollt, sind einseitig Reihenhäuser und auf der anderen Straßenseite Einfamilienhäuser 2003 entstanden.

Mit der Namensgebung ehrt die Stadt Trier Johannes von Enen. Er ist um 1480 im luxemburgischen Einen (deutsch: Enen, heute: Ehnen) einem Ortsteil der Gemeinde Wormeldingen an der Mosel geboren. Eigentlich hieß er Johann Sculteti (Schultheiß), nannte sich selbst aber nach seinem Geburtsort Johann von Enen. Er studierte an der Trierer Uni, promovierte 1498 zum Magister der Artistenfakultät.

Artistenfakultät (von lat. artes = Kunst) war der vorbereitende Teil einer mittelalterlichen Uni. Sie vermittelte grundlegendes Wissen der sieben freien Künste zur Vorbereitung auf das Studium der drei "höheren" Fakultäten (Theologie, Juristerei und Medizin). 1502 wurde er ihr Dekan und 1512 wurde er Rektor der Universität Trier und predigte im Dom zu Trier.

Ein prägendes Ereignis für ihn wurde die 1. öffentliche Zeigung des heiligen Rockes. Kaiser Maximilian weilte in der Karwoche 1512 zum Reichstag in Trier. Er hatte von der Sage gehört, dass in einem Altar des Domes der ungeteilte Rock des Herrn aufbewahrt werden solle. Er bat den Churfürsten Richard den heiligen Rock aufzufinden und auszustellen. Nach der Suche und vielen Gebeten wurde am 14. April 1512 im Beisein des Kaisers der Hochaltar geöffnet und der hl. Rock und weitere Reliquien aufgefunden. Ab dem 3. Mai 1512 wurde der hl. Rock in Gegenwart vieler Fürsten und Bischöfen öffentlich ausgestellt. Dies Ereignis berührte Enen so sehr, dass er "fürab dem heilgen Rock zu lobe und zu eren ein büchlin zu compomieren" werde, um zuverlässige Nachrichten über Trier und seine Heiligtümer bekannt zu machen = "Klärlicher Bericht von dem hochwürdigen Heiligtum aller Stifter und Klöster um und bei der Stadt Trier", erschienen 1514. [2]

1515 promovierte er zum Dr.theol. und wurde 1517 zum Titularbischof von Azotus (heute: Aschdod in Israel) konsekriert. Von da an - bis zu seinem Tod – verwaltete er das Amt des Weihbischofs von Trier unter Erzbischof Richard von Greiffenklau. Enen starb am 31.7.1519 in Trier und wurde in der Abtei Sankt Maximin vor dem Martinsaltar beigesetzt. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte / Straßennamen
Zeit:
2000 [Benennung]
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.693231
lat: 49.735448
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Tarforst

Datenquellen
[1] Jürgen Bier, Trier, 2021.
[2] Der heilige Rock zu Trier, Gildemeister/Sybel, 1844.
[3] © Amt für Bodenmanagement und Geoinformation Trier. https://geoportal.trier.de/trier/index.php

Bildquellen
Bild 1: © GeoBasis-DE / LVermGeoRP<2021>, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]

Stand
Letzte Bearbeitung: 05.04.2021
Interne ID: 50428
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=50428
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