Ehemalige Pfarrschule von Sankt Gangolf

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Grabenstraße 20

Beschreibung
Im Schatten des Gangolfturms, hinter der Kirche, in einem Innenhof, stand die alte Schule Sankt Gangolf. Der Zugang zu diesem romantischen Winkel führte durch eine lange Gasse von der Johann-Philipp-Straße oder vom Hauptmarkt kommend um den Turm herum. Von der Grabenstraße aus gelangte man durch einen Hausflur zum Innenhof. Diese 'Flurgasse' besteht heute noch neben Haus Nr. 20 als Zugang zum jetzigen Pfarrhaus. [1]

Erst zu Anfang des 16. Jahrhunderts ist an der am Markt gelegenen Pfarrei Sankt Gangolf eine Schule bezeugt, als der Küster Adam in der Kirchenrechnung 1515/16 eine Summe von 12 Albus für seinen Schullohn (scholl loen) notiert. Die ebenfalls in der Rechnung genannten schoelkynder sind vermutlich identisch mit den in der Rentmeistereirechnung genannten Schülern, die Fastnachtsspiele auf der Steipe aufführten. Ob der im Jahre 1427 als getvyet scholer genannte Küster von Sankt Gangolf, Andreas, wirklich als Lehrer tätig war, muß ebenso offen bleiben wie die Frage, "ab welchem Zeitpunkt in der Moselstadt Pfarrschulen existiert ... und welche Rolle sie für die Bildung der städtischen Bevölkerung gespielt haben". Allerdings lenkt die Tatsache, daß Andreas und einige seiner Nachfolger Notare waren, den Blick zurück auf das Notariat, dem ein äußerst hoher Stellenwert nicht nur für die Ausbildung dieser Berufsgruppe, sondern vielleicht auch für die Unterrichtung von Kindern aus Trierer Familien zukommt. Darauf deutet es jedenfalls hin, wenn der Rentmeister "dem Schulmeister in der Palastgasse, der das Sankt Margarethenspiel auf dem Markt aufführen läßt", eine Wein- und Geldspende sowie ein Essen spendiert oder wenn die Schüler von Sankt Laurentius - wie übrigens auch im Simeons- und im Domstift - im 15. Jahrhundert zum Nikolaustag einen Schülerbischof wählen. Unabhängig von der Existenz der "Scholerbruderschaft" an Sankt Laurentius dürfte zu jener Zeit auch dort eine Pfarrschule bestanden haben. [2]

ARENS,ARNS, Stephan (rk)
1792: capillamentorum fictiorum fabricatoris>
Getauft am 25.03.1739 in St. Antonius. Paten: R.D. Stephan ARENS (Schulmeister) in St. Gangolf und Anna Maria PCKARD. Beruf: Perückenmacher. Gestorben am 07.02.1779 in St. Gangolf. < verheiratet> Begraben am 09.02.1779 in St. Gangolf.

Verbindung: Kirchl.Heirat am 24.06.1766 in St. Paulus.
WEIBEL,WEIWEL, Catharina (rk) [3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Bildungsstätten / Schulen
Zeit:
16. Jahrhundert
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.640672
lat: 49.756044
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] Annegret van Stipelen-Kintzinger: Trier in alten Ansichten. Europäische Bibliothek - Zaltbommel / Niederlande 1980; ISBN 90 288 1033 1.
[2] Hans Hubert Anton, Alfred Haferkamp (Hrsg.) - Trier im Mittelalter. Spee-Verag 1966. ISBN 3-87760-066-2
[3] Im Kirchenbuch Sankt Paulus gefunden von Jürgen Bier, Trier.

Bildquellen
Bild 1: Annegret van Stipelen-Kintzinger: Trier in alten Ansichten. Europäische Bibliothek - Zaltbommel / Niederlande 1980; ISBN 90 288 1033 1.

Stand
Letzte Bearbeitung: 04.09.2022
Interne ID: 51348
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