Ehemalige Herbert-Norkus-Schule

Heute: Barbara Grundschule
Trier-Süd, Stadt Trier Friedrich-Wilhelm-Strasse 52

Beschreibung
Herbert Norkus (* 26. Juli 1916 in Berlin; † 24. Januar 1932 ebenda) war ein Hitlerjunge, der bei einer Propaganda-Aktion von Kommunisten getötet wurde. Er wurde danach vom Nationalsozialismus als "Vorbild für den kämpferischen Einsatz der Hitler-Jugend" und als "Blutzeuge der Bewegung" dargestellt. Sein Todestag wurde zum Trauertag der nationalsozialistischen Jugend ("Tag des Heiligen") erklärt, an welchem der "gefallenen" Hitlerjugend-Mitglieder gedacht werden sollte. Am Morgen des 24. Januar 1932 verteilte Norkus in Berlin-Moabit mit anderen Hitlerjungen Flugblätter einer nationalsozialistischen Propagandaveranstaltung. Eine Gruppe junger Kommunisten wollte das verhindern und verfolgte die Hitlerjungen. Norkus wurde zusammengeschlagen, erhielt Stichwunden und wurde im Flur des Hauses Zwinglistraße 4 in Moabit aufgefunden. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Am nächsten Tag erschien die NSDAP-Zeitung Der Angriff mit der Überschrift: "Wie der Hitlerjunge Herbert Norkus von Rotmord gemeuchelt wurde". Der gewaltsame Tod machte Norkus über Nacht zu einer Person öffentlichen Interesses: die Beisetzung am 28. Januar 1932 auf dem Neuen Sankt-Johannis-Friedhof in Berlin-Plötzensee wurde nach Polizeiangaben von 5000 Personen begleitet.
Drei direkt am Mord beteiligte 18- bis 19-jährige Jungkommunisten, nach denen gefahndet wurde, flüchteten mit Unterstützung der Roten Hilfe in die Sowjetunion. Im Anfang Juli 1932 vor der Strafkammer des Landgerichts I stattgefundenen Prozess wurden drei weitere Kommunisten, darunter der Moabiter KPD-Leiter Georg Stolt, und drei ehemalige SA-Leute, die mittlerweile zur Anhängerschaft des abtrünnigen Nationalsozialisten Walther Stennes gehörten und nach Aussagen im Prozess die Kommunisten zu dem Überfall angestiftet haben sollten, zu Gefängnis- bzw. Zuchthausstrafen zwischen ein und drei Jahren verurteilt.
Die Nationalsozialisten ergriffen den Tod des Jungen als gute Gelegenheit, um einen Mythos zu schaffen. [1] [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Bildungsstätten / Schulen
Zeit:
1938
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.629862
lat: 49.747926
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-S%C3%BCd

Datenquellen
[1] Seite "Herbert Norkus". In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. September 2021, 18:31 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herbert_Norkus&oldid=215836584 (Abgerufen: 25. November 2021, 13:57 UTC)
[2] Bearbeitung: Jörg Busch, Trier-Biewer, 2021.

Bildquellen
Bild 1: Plan der Stadt Trier 1:5000. Angefertigt vom Stadtvermessungsamt im Jahre 1938, (Ausschnitt). Sammlung Jörg Busch, Trier-Biewer, 2021.

Stand
Letzte Bearbeitung: 23.11.2021
Interne ID: 51452
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51452
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