Keltische Bergfestung Hosten

Hosten, Gemeinde Hosten

Beschreibung
Die keltische Festung "Hosten" bestand aus 3 Elementen:
a - dem alles umschließenden Festungswall entlang der Bergkante
b - der keltischen Burg selbst
c - der kleinen inneren Ringburg, dem Zentrum der Keltenburg

Größe:
- Innerer Burgring: Oval, ca. 150 * ca. 200 m
- Hauptburgring: Tropfenförmig, ca. 1,3 Km * ca. 700 m
- Festungsring, breitester Abstand: ca. 2,3 km * ca. 1,5 km

Besonderheiten:
- Dreiseitig von Steinhängen umgebenes Plateau
- Tropfenförmige Burg
- Keltische Hügelgräber innerhalb der Festung
- Burg kann ohne archäologische Ausgrabungen erkannt werden

Beschreibung:
Am südlichen Ende der Verbandsgemeinde Speicher befindet sich ca. 2 Km südlich der Gemeinde Preist auf einer Bergzunge die Gemeinde Hosten. Unmittelbar südlich der archäologisch untersuchten, keltischen Rotleiburg der Gemeinde Preist, befindet sich auf der gegenüberliegende Talseite die keltische Burg Hosten.

Die Existenz der Burg kann durch Erdschichtverfärbungen, Luftaufnahmen, Radarluftaufnahmen, preußische Karten, 3D Animationen des Berges, Höhenschichteinfärbungen und keltische Mauerwerksreste, ohne Grabungen, überraschend detailliert nachgewiesen werden.

Primären Schutz erhielt die Burg mit ihrer dreiseitigen Absicherung durch die steilen Kylltalhänge. Diese wurden an ihrer obersten Hangkante nochmals durch mehrreihige Holz-Steinmauern abgesichert. Die Holz-Steinmauern umrundeten einen Festungskomplex auf der Hostener Bergkuppe. Das Zentrum des Festungskomplexes bildete eine keltische Burg, die wiederum eine innere kleinere Ringburg aufwies. Das Besondere des Hostener Festungskomplexes besteht darin, dass die Festungsmauern ebenfalls ein Hügelgräberfeld einschließen. Die Datenbanken verweisen auf 8 Hügelgräber. Es dürften jedoch wesentlich mehr sein.

Während die äußeren Festungsmauern die Wallstrukturen entlang der Hangwände erkennen lassen, fielen die Strukturen der Burg selbst im Laufe der Jahrtausende sowohl dem Ackerbau, als auch Steinbrüchen und dem Wohnhausbau zum Opfer. Geblieben ist die flächenebene Struktur der Bergspornhöhe. Luftradaraufnahmen geben Größe und Struktur der Festung wider.
Die Ausarbeitungen von Höhenanalysen und Luftaufnahmen deuten darauf hin, dass die Burg mindestens 3 Tore besaß, wobei das Haupttor Richtung Südosten wies.
Der Schutzwall der Burg weist in Luftaufnahmen einen sehr breiten Streifen auf, der entweder auf eine sehr dicke oder auf 2 hintereinander liegende Mauern hindeutet.
Luftaufnahmen und Höhenauswertungen lassen den Schluss zu, dass zumindest 2 der Tore als Zangentore ausgebildet waren. Weiterhin deuten Luftaufnahmen auf Besiedlungsstellen bzw. Häuser innerhalb der Burg hin, womit deren Bewohnung nachgewiesen werden kann.

Unter Zugrundelegung der Erkenntnisse des Heidelberger Wissenschaftlers Dr. Berndmark Heukemes und einer groben Schätzung von etwa 5 Personen/Bewohnern pro 1000 qm /Haus der bewohnen Flächen kann eine Zahl von bis zu 1000 keltischen Einwohnern geschätzt werden. [1]

Zu den Bildern:
1. Keltische Festung und Burg Hosten (skizziert auf Google Earth)
2. Hangmauer der Bergsporn Südseite
3. Bodenstrukturen Südwesttor Richtung Gräberfeld (Google Earth)
4. Digitale Höhenauswertung der Bergkuppe, Alessandro Metzen, Spangdahlem

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Wehrbauten und militärische Anlagen / Spornburgen
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.619378
lat: 49.89271
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://www.youtube.com/watch?v=9w4j4_CfZ0Q

Datenquellen
[1] Günter Leers, Spangdahlem, 2021. https://www.youtube.com/watch?v=9w4j4_CfZ0Q

Bildquellen
Bild 1: Google Earth @2021 GeoBasis-DE/BKG und Günter Leers, Spangdahlem, 2021.
Bild 2: © Günter Leers, Spangdahlem, 2021.
Bild 3: Google Earth @2021 GeoBasis-DE/BKG
Bild 4: © Alessandro Metzen, Spangdahlem, 2021.

Stand
Letzte Bearbeitung: 09.06.2023
Interne ID: 51495
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51495
ObjektURL als Mail versenden