Skulpturen am Wasserband im Palastgarten (2)

Statuen der ehemaligen Abtei Sankt Maximin
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier

Beschreibung
Rund um das Wasserband am Palastgarten befinden sich 12 Barock-/Rokoko-Skulpturen (Repliken), die Originale stammen von dem Bildhauer Johann Neudecker der Jüngere.
Johann Neudecker der Jüngere war – wie sein Vater Johann Neudecker der Ältere – Bildhauer. Er war am 14.3.1692 in Hadamar geboren und starb um 1728. Bekannte Erzeugnisse seiner Kunst schmücken die Zisterziensterabtei Marienstatt, das Fürstäbtliche Residenzschloss in Fulda, den Dom zu Fritzlar und die Abtei Sankt Maximin.

Die Statuen standen ursprünglich in der ehemaligen Abtei Sankt Maximin.
Nach der Verstaatlichung des Klosters durch Napoleon, die am 4.Februar 1802 verfügt wurde, wurde die Abtei geplündert und alles Verwertbare verkauft. Helena und ihre Gefährten mussten ihren Garten verlassen und kamen in fremde Hände.
Die Gebrüder Nell erwarben die meisten Statuen zweifellos als „Säkularisationsgut“ und stellten sie in ihrem Park „Nells Ländchen“ auf. Hier standen sie über den Park verstreut fast 150 Jahre und erfreuten die Besucher des Parkes.

Auf einigen Sockeln ist das Wappen des Abtes, ein ovales Feld mit einem rost-förmiges Zeichen inmitten der Jahreszahl 1726 angebracht. Das Feld wird gekrönt vom Krummstab des Abtes, der Mitra und einem Schwertknauf.

Als der Park nach dem zweiten Weltkrieg der Stadt übertragen wurde, wurden sie entlang des Wasserbassins im Palastgarten zwischen Kurfürstlichem Palais und dem Landesmuseum zusammengeführt. [1]

6 Skulpturen davon befinden sich an der Westseite Wasserband/Fontainenbecken, von Nord nach Süd:

WEISHEIT
HOFFNUNG
MÄSSIGKEIT
LIEBE
GERECHTIGKEIT
STÄRKE [2]

[...] Eine zweite Figurengruppe, ebenfalls aus Maximin stammend, steht an der Westseite des Fontänebeckens. Es sind sechs hoheitsvolle Frauengestalten, die christlichen Tugenden darstellend. Diese Gruppe ist besonders wertvoll, weil nicht nur die vier Grundtugenden - Sapientia (Weisheit, mit Spiegel und Schlange), Justitia (Gerechtigkeit, mit Schwert und verbundenen Augen), Temperantia (Mäßigkeut, mit Krug Wasser in eine Schale gießend) und Constantia (Beständigkeit, sich auf eine Säule stützend) dargestellt sind, die ja auch unseren Petrusbrunnen am Hauptmarkt zieren, sondern zwei weitere christliche Tugenden, die Caritas (Barmherzigkeit) und die Fides (Glaube). [...] [3]

[...] Ursprünglich wurden die Originale im Park aufgestellt. Seit den 1960er Jahren wurden die Kunstwerke in den Museen untergebracht und im Garten stehen nun Repliken [...]. [4]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Johann Neudecker der Jüngere (1692-ca. 1728).
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Marken und Male / Kunstobjekte
Zeit:
Circa 1700 bis circa 1780
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.643900
lat: 49.752429
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] Jürgen Bier, Trier, 2021.
[2] Michael Grün, Trier, 2022.
[3] Gottfried Rettig: Die Barockfiguren im Palastgarten - in: Neues Trierisches Jahrbuch 1962, 40-45.
[4] Kathrin Baumeister: Ein Palast-Garten für alle. Die Entstehung des Palastgartens seit den 1930er Jahren - in: Kurtrierisches Jahrbuch 61, 2021.

Bildquellen
Bild 1: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 2: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 5: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 6: © Michael Grün, Trier, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 26.04.2022
Interne ID: 51518
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51518
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