Hinkelsmühle (1)

Schutz, Gemeinde Schutz

Beschreibung
Überblick und Chronik über die Geschichte der Hinkelsmühle zu Schutz
(erstellt von Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz im Jahr 2021):

Es handelt sich um eine Kornmühle mit 1 oberschlächtigen Wasserrad und 1, später 2 Mahlgängen. Wasserzuleitung durch einen Graben parallel zur heutigen Autostraße, der von der Kleinen Kyll vor der alten Sägemühle Tombers abgeleitet wurde; heute eingeebnet.
Bei Ausschachtungsarbeiten für den Anbau 1999 wurde ein Rest ausgegraben (4 konkave Betonhalbröhren, die hintereinander lagen und auf das Wasserrad ausgerichtet waren).
Bei Tranchot als Heckelsmühle verzeichnet.
Namensgebend ist der Hinkelsbach, der an der Mühle vorbei in die Kleine Kyll floss, heute verrohrt und umgeleitet.

Chronik:
vor 1797: Errichtung des rein technischen Gebäudes mit 1 Mahlgang, 1 Wasserrad und
1 Schlafstube direkt unter dem Dach (wahrscheinlich unter Ausnutzung der
von den französischen Truppen mitgebrachten Gewerbefreiheit).
1797: Peter Schläffer wohnt in der Mühle, Sohn Peter geboren
1799: Peter Schläffer wohnt in der Mühle , Tochter Anna Kathrin geboren
1803-1820: Mühle ist als ‚Henkesmuhl‘ in ‚Kartenaufnahme der Rheinlande‘ enthalten.
1819: Müller ist Johannes Wilhelmus Üdelhoven aus Schutz
1826: Eigentümer und Müller ist Peter Josef Schmitt, zeigt schon 1825 die Geburt eines Sohnes an, der 1 Stunde nach der Geburt stirbt
1844: Anbau eines Wohnhauses durch Johann Zirbes und Anna Maria Tombers,
beide sollen schon 1846 in die USA ausgewandert sein (wg. Hungerjahren in der Eifel oder Überschuldung ?)
1846: Müller ist Johann Adam Stolz und Sohn Matthias, vermutlich aus Weidenbach.
1852: Eigentümer ist Johann Adam Stolz, Müller ist Franz Budinger in Pacht.
1856: Müller ist Niklas Dosiert.
1858: Müller ist Nikolaus Stoffels aus Landscheid, verh. mit Margaretha Servatius. Einbau eines 2. Kornmahlgangs.
1873: Tod von Nicolaus Stoffels, Witwe führt Betrieb fort.
um 1900: Eigentümer ist Wilhelm Konrad aus Plein, verheiratet mit Angela Stoffels, Tochter von Nikolaus und Margaretha Stoffels (geb. Servatius).
1914 bis nach 1945: deren Sohn Jacob Konrad ist letzter Müller. Er wird bald zum Militär eingezogen, seine Schwester Maria Stoffels führt den Betrieb bis Kriegsende fort. Die meisten Kunden kamen zu der Zeit aus Üdersdorf, Neroth und Oberstadtfeld.
ca. 1920: Mühle hat auf Nord- und Südseite Nebengebäude.
1938: Die Leistungsfähigkeit der Mühle beträgt bis zu 2 t innerhalb von 24 Stunden.
ca. 1956: Auf der Nordseite ist vor dem Haupthaus neben der Haustür nach rechts versetzt eine zweiteilige Fachwerkscheune angebaut.
ca. 1957: Mahlbetrieb wird eingestellt (durch Land RLP gefördert), Wasserrecht erlischt.
1956-1958: Flurbereinigung: Zusammenlegung der durch häufige Erbteilung sehr klein gewordenen Grundstücke.
Danach In der Scheune auf der Nordseite Geräteraum und Brennholzlager, oben Strohlager. In Scheune auf der Südseite unten zur Mühle hin Toreinfahrt, daneben Rindviehställe; oben Lager für Heu, Stroh und Getreide; zur kleinen Kyll hin angebaute Schweineställe und Backhaus, zwischen Mühle und Scheune. Grube für Misthaufen. Scheune wird (teilweise) vermietet.
Haus wird von Familien Konrad und Giebels bewohnt, Johanna Giebels ist Schwester von Jacob Konrad.
um 1975: Nebengebäude auf beiden Seiten sind abgerissen, danach bewohnt durch Familie Och.
1989: Anbringung eines neuen Wasserrades durch Eigentümer Friedel Frielinghaus aus Duisburg.
1991: Erwerb durch Thomas Albrecht und Frau Carla, Weißenbrüchen.
1992: Erwerb durch Volker Herrmann und Frau Helga, Köln, anschließende Renovierung von Grund auf.
1999: Anbau eines Wohnbereichs, Gesamtwohnfläche heute ca. 150 qm.

Die Bilder dazu zeigen:
Bild 1: Neues Mühlrad im Jahr 2021
Bild 2: Westwand im Jahr 2021
Bild 3: 1956 - Blick von Norden auf Hinkelsmühle im Hintergrund
Bild 4: Hinkelsmühle um 1975
Bild 5: früheres Wehr zum Ableiten des Wassers aus der Kleinen Kyll
Bild 6: Mühle mit Nebengebäuden ca. 1920 - 1930
[1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
Um 1800
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.759764
lat: 50.131281
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Miethges-Reeg

Internet
http://www.schutz-eifel.de/

Datenquellen
[1] Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.

Bildquellen
Bild 1: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.
Bild 2: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.
Bild 3: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.
Bild 4: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.
Bild 5: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.
Bild 6: © Volker Herrmann, Hinkelsmühle, Schutz, 2021.

Stand
Letzte Bearbeitung: 24.03.2022
Interne ID: 51539
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51539
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