Der Riss

Bitburg, Stadt Bitburg Am Markt

Beschreibung
Neue Gedenkstele am Markt enthüllt

Auf dem neu gestalteten Platz "Am Markt" stehen die Funktionen Erinnerung und Dokumentation im Vordergrund. Am 8. Mai wurde die Stele zum Gedenken an die Opfer der jüdischen Gemeinde Bitburgs von Bürgermeister Joachim Kandels enthüllt. Eine offizielle Einweihung ist für den 9. November 2020 geplant, am Gedenktag an die Reichspogromnacht 1938.

Im Februar 2017 fasste der Stadtrat den Beschluss, eine zentrale Gedenkstelle an die jüdische Gemeinde Bitburgs zu schaffen. Nach intensiven Diskussionen unterbreitete der Arbeitskreis Gedenken dem Stadtrat den Vorschlag, eine Stele als Mahnmal auf dem Platz "Am Markt" aufzustellen.

Erarbeitet wurde der Entwurf mit dem Titel "Der Riss" vom Wittlicher Künstler Sebastian Langner. Das Kunstwerk besteht aus einem 9,50 Meter langen und ca. 30 cm breiten, in den Boden eingesenkten Bronzeband mit der plastischen Darstellung eines Risses. Das Bronzeband erhebt sich am Ende aus dem Boden und wird zu einer ca. 1,50 Meter hohen Stele. Der Platz rund um die Stele wird durch eine zweifarbige Pflasterung eingegrenzt.
Laut Künstler Langner steht der Riss für eine nicht verheilte Narbe oder Wunde, das Quälende, das im Unterbewusstsein Eingetragene oder auch die beunruhigende Tektonik des Bodens, auf dem wir stehen.
Der Riss setzt sich fort bis ins Stelenteil, wo die Namen der Opfer eingetragen sind. In der Stele angedeutet ist auch eine Menora, der siebenarmige Leuchter, als Symbol des jüdischen Glaubens. Auf der Rückseite wird der Prophet Jesaja zitiert: "Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Darunter steht die Widmung „Den jüdischen Mitbürgern Bitburgs zum Gedenken."
Am Riss entlang ist die systematische Vernichtung der Juden mit den Begriffen „verachtet – diffamiert …“ bis hin zu „deportiert – ermordet“ zu lesen. Der „Riss“ weist in Richtung Standort der ehemaligen Bitburger Synagoge.

Der Standort des Mahnmals am Markt ist bewusst gewählt. Hier wohnten in der Nachbarschaft etliche jüdische Familien in Sichtweite der ehemaligen Synagoge. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Langner, Sebastian, geboren 1970, selbstständiger Steinmetz- und Bildhauermeister mit eigener Werkstatt und Atelier in Wittlich. https://www.sebastianlangner.de
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Denkmale
Zeit:
2020
Epoche:
21. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.522027
lat: 49.973074
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://bitburg-gedenkt.de/index.php

Datenquellen
[1] Stadt Bitburg https://www.bitburg.de/eo/cms?_SID=97fd975dc45c725268db9c0446bea56953138bea00282630716164&_sprache=buerger&_bereich=artikel&_aktion=detail&idartikel=209675

Bildquellen
Bild 1: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 2: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 3: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 4: ohne© Jürgen Bier, Trier, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 02.05.2022
Interne ID: 51548
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51548
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