Echternacher Weg - Kuhweg - Giejen Stich (1)

Trier-West/Pallien, Stadt Trier Markusberg

Beschreibung
Vom 13. bis 18. Jahrhundert hieß dieser Weg "Echternacher Weg" (1259 via Epternacensis), da er die kürzeste Verbindung zwischen Trier und Echternach darstellt. Der Weg selbst ist wahrscheinlich vorrömischen Ursprungs. Die jetzige Bezeichnung 'Kuhweg' kam erst im 19. Jahrhundert in Gebrauch, da der Weg für den Austrieb von Vieh häufig benutzt wurde. [1]

Der Kuhweg
Wenden wir uns zunächst dem südlichen, dem Kuhweg zu, der wahrscheinlich schon vorrömischen Ursprungs ist. Unter Ausnutzung der natürlichen, günstigen Geländebeschaffenheit ist er entstanden. Während sonst überall im Trierer Tal zur linken Moselseite Steilabhänge den Bergrand umschließen, ist hier eine auffallende terrassenförmige Ausbuchtung etwa in halber Berghöhe vorhanden, welche die Anlegung des Weges ermöglichte. Von der Markusstraße am Fuße des Markusberges zweigt der Kuhweg in südwestlicher Richtung ab. Ziemlich steil ansteigend, erreicht er den Bergkamm am heutigen Neubüschhaus (früher Katharinenhof).

In Geländekarten aus dem 18. Jahrhundert, die in der Stadtbibliothek aufbewahrt werden und die (Grenzen der Gerichtszuständigkeit für verschiedene Gemeinden verzeichnen, ist der Kuhweg unter dem Namen "Echternacherweg" eingetragen, bereits 500 Jahre früher begegnet er uns unter dieser Bezeichnung. Laut einer Vermächtnisurkunde des Jahres 1268 vermacht die Witwe eines Trierer Bürgers dem Hospital des Klosters Himmerod einen Wingert (Weinberg) "jenseits der Brücke", am Echternacherweg.

Die um 698 n. Chr. gegründete Abtei Echternach, in deren Kirche die Gebeine des heiligen Willibrord ruhen, entwickelte sich bald zu einem viel besuchten Wallfahrtsort, bei Benutzung dieses Weges, anstelle der Landstraße, konnte man in kürzerer Zeit nach Echternach gelangen. Vom Neubüschhaus führt der Weg zunächst über die Hochfläche oberhalb Trierweiler an einem römischen Säulenstumpf, der einen Bildstock enthält, vorbei; dann stets in gerader, westlicher Richtung durch das romantische Katzbachtal nach Wintersdorf an der Sauer. Die Wallfahrer zum Grab des heiligen Willibrord nach Echternach haben anscheinend den stillen kürzeren Weg der Landstraße vorgezogen. Es ist anzunehmen, daß die Benennung darauf zurückzuführen ist. Für einen idealen Pilgerweg war er wie geschaffen. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Pilgerwege
Zeit:
1259
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.616895
lat: 49.754695
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unterm Markusberg

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-West/Pallien

Datenquellen
[1] © Stadt Trier (2021) / dl-de/by2-0, www.trier.de, [Daten bearbeitet].
Grundlage der Datenerfassung: "Die Straßennamen der Stadt Trier.“ Nach Vorarbeiten von Emil Zenz, herausgegeben vom Kulturbüro der Stadt Trier, 2006.
[2] Arenz, Karl: Aufstiege aus dem Trierer Tal in die vordere Eifel. Unter besonderer Berücksichtigung der alten Römerstraße. In: Triersches Jahrbuch 1959. Hrsg. Stadtbibliothek und Verein "Trierisch".

Bildquellen
Bild 1: © Albert Bebelaar, Trier, 2022.
Bild 2: © Albert Bebelaar, Trier, 2022.
Bild 3: © Albert Bebelaar, Trier, 2022.
Bild 4: Situations-Handriß von 1859. Stadtarchiv Trier.
Bild 5: Aus einem Schreiben der Militärverwaltung von 1889. Stadtarchiv Trier.
Bild 6: Giejen Stich um 1900. Stadtarchiv Trier.

Stand
Letzte Bearbeitung: 02.04.2022
Interne ID: 51549
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51549
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