Sogenanntes Osterkreuz (2)
Auch: Drei Spitzbuben-Kreuz
Lorich, Gemeinde Newel
Beschreibung
Inmitten der Feldflur, 250 Meter südlich Asberg (369,4 Meter über Normal-Null) an der Gemarkungsgrenze zur Stadt Trier.
[...] Über sehr breitem rautengeschmückten Sockel leicht gebauchter Schaft mit der Inschrift, die Stifter und das Aufstellungsjahr 1827 nennt, darüber Relief mit einem schwertdurchdrungenen Herz in einem Kranz, darüber Feston, darüber gedrungenes Kreuz mit dreiteiligen Hastenenden und Titulus, Kruzifix verloren. Das Kreuz erinnert an die Loricher Andreas Wolfsfeld, Matthias Marxen und Jakob Kimlinger, die das Kreuz auf dem Land aufstellten, das sie von der Gemeinde Pfalzel gekauft hatten. Es war Station der Pfarrprozession. Zeugnis der Volksfrömmigkeit.
DIESES KREVTZ
LIESSEN ZVR EH
REN GOTTES
AVFRICHTEN
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LORIG
IM JAHR
1827
Das hübsche klassizistische und barocke Elemente vermischende Flurdenkmal soll an die Aufteilung und Urbarmachung eines Lohheckenwaldes erinnern. [1]
Der mündlichen Überlieferung nach hat sich folgendes ereignet: Die Gemeinde Pfalzel hatte hier etwa 100 Morgen Lohwald, den sie bereit war, an Lorich zu verkaufen, da die Gemeinde Lorich nur wenig Land besaß. Lorich schickte drei Abgeordnete nach Pfalzel, um das Land im Namen aller Dorfbewohner zu erwerben. Hierbei handelte es sich um die auf dem Kreuz erwähnten Personen, die jedoch das ganze Land unter sich aufteilten.
Aufgrund dieser ungerechten Teilung herrschte im damals aus 10 Familien bestehenden Lorich lange Zeit Unfrieden. Als Buße stellten die drei Gemeindevertreter später auf dem erkauften Land dieses Kreuz auf, das seither auch den Namen "Drei Spitzbuben-Kreuz" trägt. Woher der Name "Osterkreuz" kommt, konnte nicht mehr nachvollzogen werden.
Die vielen Graffitis an den Schaftflächen deuten darauf hin, daß hier ehemals reger Verkehr geherrscht haben muß. Meyer erwähnt in den 50er Jahren den Brauch, am Markustag mit der Pfarrprozession hierher zu kommen und zu beten, was auch heute noch getan wird. [2]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Bildstöcke und Kreuzwegstationen Zeit:
1827
Epoche:
Klassizismus
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.634747
lat: 49.795767
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf dem Heidenhübel
Internet
http://www.newel.de/
Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 und 17.2. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms.
[2] Ferring, Stefan: Die Wegekreuze der Verbandsgemeinde Trier-Land. Examensarbeit von 1998.
Bildquellen
Bild 1: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 2: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 3: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 4: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 5: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 6: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Stand
Letzte Bearbeitung: 01.03.2022
Interne ID: 51567
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=51567
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