Ehemaliges Haus Isenberg

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Weberbach 19

Beschreibung
Die schweren Zerstörungen des 2. Weltkrieges hatten von der so reichen historischen Bausubstanz der Weberbach nur sehr wenig übriggelassen, so ein einziges spätgotisches Giebelhaus, die Nr. 19 Haus Isenberg, dessen Giebel freilich auch zerstört worden war. Dieses Haus war zuletzt benannt nach der Tuchweber- und Strumpfwirkerfamilie, die es seit 1892 besaß und darin bis in die letzten Jahre ein Woll- und Textilgeschäft betrieb. Im Zuge des Ausbaues der Weberbach zu einer Haupterschließungsstraße der Altstadt für den Autoverkehr war sein Abbruch freilich schon lange beschlossen und wurde im März 1982 durchgeführt. Das Haus trug früher im Giebel die Jahreszahl 1623, war aber im Kern wohl älter. Bis zuletzt standen noch das Erdgeschoß und durch ein Gurtgesims getrennt, erstes und zweites Obergeschoß. Im Erdgeschoß befand sich, zuletzt als Schaufenster genutzt, ein profiliertes Rundbogenportal und gleich daneben eine kleinere Tür mit Oberlicht, eine der nur mehr sehr selten erhaltenen bezeichnenden Trierer Doppeltürgruppen (vergleiche etwa die im Haus Glockenstraße 2). Die originale, eichene Haustür war in der Waagerechten geteilt; sie befindet sich leider nicht mehr in Trier. Im ersten Obergeschoß sind die Fenster zu zwei Gruppen von Zwillingsfenstern mit profilierten Mittelpfosten und Gewänden zusammengezogen. Dort stand in einer einfachen Rundbogennische zwischen den Fenstergruppen eine steinerne Muttergottes mit dem Jesusknaben im Arm und einem Vögelchen, eine sehr qualitätvolle Arbeit des 14. Jahrhunderts, 90 cm hoch, seit 1940 als Abguß.

Die farbig gefaßte Muttergottes erinnert hinsichtlich ihrer blockhaften Auffassung des Körpers in seiner S-förmigen Schwingung an die sogenannte Madonna Kesselstatt im Bischöflichen Museum, allerdings in etwas gedrungeneren Proportionen. Es handelt sich um ein hochrangiges Beispiel der Bildhauerkunst des frühen 14. Jahrhunderts in Trier.

Das Original befindet sich heute in Privatbesitz. Beim Abbruch des Hauses Isenberg wurden die Tür- und Fensterwände geborgen. Sie sollen bei der vorgesehenen Rekonstruktion der Hausfassade in der Palaststraße wiederverwendet werden. Es ist sehr zu wünschen, daß auch ein Abguß der gotischen Hausmadonna angefertigt werden kann und dort wieder Platz findet. [1]

Bei der Erweiterung eines Kaufhauses [C&A Red.] um 1983 wurde die gotische Giebelfassade des ursprünglich in der Weberbach stehenden Hauses Isenberg rekonstruiert. [2]

Zum Bild "Feiertag" von 1937:
Peter Philippi (* 30. März 1866 in Trier; † 17. August 1945 in Rothenburg ob der Tauber) war ein deutscher Genremaler und Porträtist.
Philippi war der Sohn des Trierer Buchbinders und Buchhändlers gleichen Namens und der Winzertochter Katharina geb. Theisen aus Rachtig/Mosel. Der Vater übernahm 1869 eine alt eingesessene Buchhandlung in bester Trierer Geschäftslage nahe dem Hauptmarkt.[1] Die spätbiedermeierliche Ausstattung von Ladenlokal und darüber liegenden Wohnräumen wurde in Familienbesitz über ein Jahrhundert hinweg unverändert bis zur Schließung der Buchhandlung und dem Verkauf des Anwesens im Jahre 1983 beibehalten. In diesem konservativen, aber mit Geschäftssinn gepaarten Umfeld verbrachte Peter Philippi jr. seine Kinder- und Jugendjahre – eine Sozialisation, die sein späteres Kunstschaffen entscheidend prägen sollte. Nach dem Besuch des Königlichen Gymnasiums von 1876 bis zum Jahresende 1883[2] verließ er Trier, um in Düsseldorf Malerei zu studieren. Anhaltspunkte für eine vorherige künstlerische Grundausbildung in Trier fehlen. [3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1623
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.641453
lat: 49.752249
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] Herbert-Michael Kopp: Verlorn-Gefährdet-Gerettet. In: Neues Trierisches Jahebuch 1999. Verein Trierisch e.V.
[2] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.1 Stadt Trier - Altstadt. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-171-8 (1. Auflage 2001).
[3] Seite "Peter Philippi". In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. Februar 2022, 20:54 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peter_Philippi&oldid=220075182 (Abgerufen: 30. Juli 2022, 14:00 UTC)


Stand
Letzte Bearbeitung: 21.07.2022
Interne ID: 51858
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