Ehemaliges Lager für Zwangsarbeiter

Kordel, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Im Bereich der heutigen Kläranlage gab es in den 1940er Jahren dieses Lager für Zivilarbeiter. Dazu Hubert Thoma: „Schließlich waren. am Bahnhof, in einer Baracke, russische Zwangsarbeiter mit ihren Familien untergebracht, deren hartes Schicksal die Kordeler Bevölkerung, allen Verboten zum Trotz, zu lindern versuchte so gut es eben ging.“ [1]

Rund 5,7 Millionen "zivile" Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus 20 europäischen Ländern lebten im Sommer 1944 im Deutschen Reich. Ein Drittel waren Frauen; die größten nationalen Gruppen waren die 2,1 Millionen "Ostarbeiter" aus der Sowjetunion und die 1,7 Millionen Menschen aus Polen. Viele der Verschleppten waren Jugendliche, sogar neunjährige Kinder. In Westeuropa wurden die Menschen meist nach Deutschland dienstverpflichtet. Aus der Sowjetunion wurden 1942 pro Woche 40 000 Menschen von der Straße weg verschleppt. Reichsweit gab
es über 30 000 Zivilarbeiterlager – zugige und verwanzte Baracken oder überfüllte Gaststätten, Fabrikhallen und Bootsschuppen. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Rechtsdenkmale / Gefängnisse
Zeit:
1940er Jahre
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.641882
lat: 49.834703
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im untersten Lohster

Internet
http://heimatverein-kordel.de/

Datenquellen
[1] Hubert Thoma: Kleine Kordeler Chronik. Trier 1956. Hrsg. Arbeitsgemeinschaft für Landesgeschichte und Volkskunde des Trierer Raumes in Verbindung mit dem Heimatverein Kordel. https://heimatverein-kordel.de/archiv/chronik-hubert-thoma
[2] Projekt "Zwangsarbeit 1939-1945" https://www.zwangsarbeit-archiv.de/zwangsarbeit/erfahrungen/lager/index.html
[3] Liste der Unternehmen, die im Nationalsozialismus von der Zwangsarbeit profitiert haben. https://ns-in-ka.de/wp-content/uploads/2017/06/Liste_Unternehmen.pdf
[4] Alfred Lieser, Kordel, 2022.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 20.11.2022
Interne ID: 52102
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=52102
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