Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius (2)
Morscheid-Riedenburg, Gemeinde Morbach Laurentiusstraße 41
Beschreibung
Ungewöhnlich großer Bau aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk mit fünfachsigem Schiff von 1830 und eingezogenem 5/8-Chor von 1841. [1]
Patron der Pfarrkirche in der Hl. Laurentius. Schon im späten Mittelalter war St. Laurentius Patron der (Berg-)Lichter Filiale Morsche. Der Namenstag am 10. August erinnert an einen frühen christlichen Märtyrer in Rom. Laurentius soll dort am 10. August 258 getötet worden sein, nach der Legende auf einem glühenden Rost.
Im 16. Jahrhundert war Morscheid Filiale der Pfarrei Walholz, spätestens 1669 bestand die Doppelpfarrei Morscheid-Walholz bis zur Auflösung in zwei Pfarrsysteme 1803.
Die jetzige Pfarrkirche wurde 1853/54 unter Pfarrer Peter Prinz (1846 - 1864) erbaut, erhielt aber lediglich einen kleinen Dachreiter und keinen stabilen Kirchturm, so daß nach dem Erwerb einer schweren, dritten Glocke 1869 auch die beiden anderen aus dem Dachreiter herausgeholt wurden. Die drei Glocken fanden nun Platz in einem eigens errichteten Glockenhäuschen. Als Eigentum der „Kirchenfabrik“ sollten sie ausdrücklich laut Lagerbuch „niemals für Protestanten läuten“! Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen steigerten sich offensichtlich gerade in der ersten Zeit nach 1848/49. Obwohl die Glocken ein ganzes Jahrhundert für jedermann sichtbar waren, bis dann 1967 endlich der Glockenstuhl erneuert wurde, existiert bis heute ein Missverständnis zur Morscheider Glocke von 1413. Immer wieder heißt es, die Inschrift sei in Spiegelschrift gegossen. Ganz unerwartet war also die Entdeckung beim Erklettern des Glockenstuhles, denn die Inschrift „O rex gloriae, veni cum pace- Anno Dni MCCCCXIII“ (O König der Herrlichkeit, komm mit Frieden - Im Jahre des Herrn 1413) ist nicht in Spiegelschrift, wohl aber rückläufig angebracht. Man muß den Text daher statt von links nach rechts von rechts nach links lesen! [2]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1830
Epoche:
Klassizismus
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.087505
lat: 49.773310
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.morbach.de/
Datenquellen
[1] Denkmalliste des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Juni 2008. Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich Beraten, Planen, Fördern. Postfach 1420, 54504 Wittlich.
[2] Stefan Kritten (Hrsg. Gemeinde Morbach), Spurensuche - zwischen Hunolstein und Baldenau, November 1997.
Bildquellen
Bild 1: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Bild 3: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Bild 5: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Bild 6: © Helmut Bauer, Trier, 2023.
Stand
Letzte Bearbeitung: 07.12.2023
Interne ID: 52973
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=52973
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