Pegelhaus
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Johanniterufer
Beschreibung
Schräg gegenüber der Einmündung der Dampfschiffstraße wurde um 1897 ein neugotisches Pegelhaus errichtet, dessen hoher Unterhau aus roten Sandsteinquadern an die Stadtmauer angefügt wurde. Der kleine, zur Mosel hin abgekantete Rechteckbau weist sandsteingegliederte Putzflächen und einen jüngst erneuerten Spitzhelm auf. Die Straßenfront wird durch den profilierten Stichbogeneingang und die Sandsteinrahmung der Pegeluhr akzentuiert. Die Moselfront bildet als reizvolles Architekturmotiv ein erkerartig vortretendes, spitzgiebeliges Wandfeld aus, das von einem Rechteckfenster mit Sturz in einem reich profilierten Spitzbogengewände durchbrochen wird.
Als technisches Kulturdenkmal der Schifffahrt ist das turmartige Gebäude vermutlich eines der ältesten seiner Art in Rheinland-Pfalz. Es diente zur Aufnahme eines Schreibpegels (1951 ausgewechselt, die Registrierungen 1966 eingestellt).
Das unmittelbar nördlich des Pegelhauses anschließende Geländer weist zwischen rekonstruierend erneuerten, auf einem alten Sandsteinsockel stehenden Sandsteinpfeilern zehn Eisengußfüllungen auf, die in leichter Abänderung eines 1844 von Johann Georg Wolff angefertigten Entwurfs ausgeführt wurden. Die Eisengeländer (teils original, teils als Kopie) zeigen in drei Varianten figürliche Verzierungen aus der antiken Mythologie: einmal einen dionysischen, bärtigen Männerkopf, dessen Haarpracht aus Weinlaub und Reben besteht, außerdem zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete und eine Muschel haltende Tritonen im Halbprofil, schließlich die gleiche Komposition mit geflügelten weiblichen Fabelwesen (Nereiden?), die den Dreizack des Poseidon in einem Lorbeerkranz halten. Stilistisch stehen die Gußeisenbrüstungen den Entwürfen Schinkels nahe, die für Gusswaren der Berliner Königlichen Eisengießerei 1820 veröffentlicht wurden. [1]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Wolff, Johann Georg (Stadtbaumeister), Trier [1789-1861].
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Technische Bauten und Industrieanlagen /
Schifffahrt Zeit:
1897
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.62807
lat: 49.75230
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld
Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.1 Stadt Trier - Altstadt. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-171-8 (1. Auflage 2001)
Bildquellen
Bild 1: © Inge Duhr, Trier, 2020.
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 3: © Elke Janssen, Schoden http://www.flickr.com/photos/99364142@N00/
Bild 4: © Helge Rieder, Konz, 2002
Stand
Letzte Bearbeitung: 05.07.2020
Interne ID: 5320
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=5320
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