Ehemaliger Meilerplatz

Eichelhütte, Gemeinde Eisenschmitt

Beschreibung
Ein Kohlenmeiler ist ein bedeckter Holzhaufen, der von einem Köhler in Brand gesetzt wird, um Holzkohle zu erzeugen.

Mittels Kohlenmeilern wird seit dem Altertum Holzkohle hergestellt. Holzkohle ist wesentlich leichter als Fällholz und somit einfacher zu transportieren. Darüber hinaus erzeugt Holzkohle eine wesentlich größere Hitze. Die Köhlerei war daher in der frühen Neuzeit ein bedeutender Wirtschaftszweig. Damals war Holzkohle der einzige Brennstoff, mit dem man die nötige Hitze für die Eisenverhüttung erzeugen konnte.

1713 wurde ein Verfahren entwickelt, um aus Steinkohle hochofentauglichen Koks herzustellen. Danach ging der Verbrauch der teuren Holzkohle trotz steigender Eisenproduktion immer mehr zurück. Ab dem 17. Jahrhundert wurden dann auch zunehmend Pechöfen verwendet und im 19. Jahrhundert dann auch Retorten. Dies hatte zur Folge, dass immer weniger Kohlenmeiler gebraucht wurden. Der allmähliche Niedergang für die Holzköhlerei begann im 19. Jahrhundert, als die Steinkohle dann die Holzkohle praktisch ersetzte und später auch Gas und Elektrizität an Bedeutung gewannen. Der Zweite Weltkrieg löste nochmals eine starke Nachfrage nach Holzkohle aus. Damals wurden auch Motorfahrzeuge mit Holz oder Holzkohle angetrieben.

Heute ist Holzkohle ohne besondere wirtschaftliche Bedeutung, insbesondere ist durch den Verlust des Holzgases während des Köhlens die Brennwertausbeute aus dem Holz extrem gering. Die Köhlerei wird nur noch aus Traditionsgründen und für einige Spezialanwendungen von Holzkohle betrieben. [1]

Bereits in der Eisenschmittner Ersterwähnungsurkunde von 1372 wird von Köhlern berichtet. Förster beaufsichtigten Einschlag und Abfuhr der Bäume. Dennoch klagten die Beamten des Manderscheider Grafen im Jahre 1535 über unverant-wortliche Schäden in den Wäldern um Eisenschmitt. Planlose Holzwirtschaft prangerten sie 1564 an. Insgesamt 105 Köhler und Köhlergehilfen waren in der Zeit um 1840 für das Werk Eichelhütte und den Oberhammer in Eisenschmitt tätig.

Die Kohle wurde nicht nur in den Wäldern rund um Eisenschmitt gewonnen, sondern auch von Köhlern aus benachbarten Orten geliefert. Mit dem endgültigen Erlöschen der Eisenindustrie im Salmtal 1868 verschwand hier auch der Berufsstand der Köhler. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wirtschaft, Gewerbe und Verkehr / Kohlenmeiler
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.754282
lat: 50.047184
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf Hohscheid

Internet
http://eisenschmitt.de/kohlerclub

Datenquellen
[1] Seite „Kohlenmeiler“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. April 2024, 15:49 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kohlenmeiler&oldid=243879092 (Abgerufen: 25. November 2024, 07:09 UTC)
[2] http://eisenschmitt.de/kohlerclub

Bildquellen
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Stand
Letzte Bearbeitung: 27.07.2024
Interne ID: 53613
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