Kurtrierischer Hof

Enkirch, Gemeinde Enkirch Sonnenstraße

Beschreibung
Der Kurtrierische, später neue Zweibrücker Hof, auch Olbrücker und Gassenhof genannt.

Er entstammt, wie die Escheburg, ebenfalls der Königsschenkung von 908.
Dieser Hof wurde in Erbpacht vergeben, blieb aber immer im Kurtrierischen Machtbereich, und wo einer Freundschaft oder Vasallenschaft etwas nachgeholfen werden mußte, gab man Teile dieses Hofes frei. Volker von Starkenburg wurde am 20. März 1399 mit Weinbergen im Hinterberg von Erzbischof Balduin belehnt. Mit Teilen der Güter wurden kleinere Kurtrierische Hofgüter dotiert, um sie selbständiger und lebensfähiger zu machen. So hatte 1699 der Kurtrierische Hof zu Reil 62½ Maß Wein an Zinsen aus 85 Ruten Weinbergsland. Die Kurtrierische Kellerei zu Zell hatte 146¼ Ruten Weinbergsland erster Klasse im Eschewingert und eine Parzelle von 12 Ruten im Steffensberg gegen die Hälfte des Ertrages als Lehen ausgegeben. Die Eintragung und Beschreibung im Kellerbuch des Oberamtes von 1783 legt hiervon Zeugnis ab:

Der anno 1783 gegen die Senheimer Weingefälle eingetauschte und nun zu, der gnädigen Herrschaft gehörende Kurtrierische Zehnthof, sogenannte Pellenzer Hof, hat ein sehr schönes Gebäude, so Kurfürst Franz Georg von Schönborn (1729- 1756), vom Zöllner Pellenz zu Boppard akquiriert und das nur bürgerliche Rechte hat. Dabei ist ein guter 10 Fuder haltender Keller, beträchtliche und 2000 Fl. werte Hilfsgüter (Wiesen und Ländereien) und viele Weinberge, welche 16 285 Stöcke halten, so der Hofmann zur Halbschied baute, düngete und pfählte. Der Bann Zehnte gehörte Kur Trier zu 2/3 und der Ölbrückischen Familie zu 1/3, welches alternative den Fragen von der Leyen und Herrn von Bornheim zu Bonn gehören. Stirbt der eine, so tritt der andere ein. Dermalen genießt es Bornheim nach seinem Tode das gräflich Leyische Haus. Bornheim zieht den Zehnten aus dem Escherlehen.

Bei der Säkularisation wurde der neue Zweibrücker Hof von dem Küfer Georg Heinrich Immich jr. samt Scheune und Hofraum erworben.
[Hans Immich-Spier]

Heutige Straußwirtschaft mit Schnapsbrennerei Renk, großes Anwesen zu beiden Seiten der Sonnengasse.
[Beate Tuerk, Enkirch]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
908
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.125737
lat: 49.981939
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.enkirch-mosel.de/

Datenquellen
Historische Enkircher Weinhöfe und Güter. Von Hans Immich-Spier in Anchiriacum - Enkirch 733 - 1983 und Beate Tuerk, Enkirch.

Bildquellen
Bild 1: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 2: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 3: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 4: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 16.01.2010
Interne ID: 5638
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=5638
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