Madonna mit Kind

Madonna vom Palais Walderdorff
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Hauptmarkt / Sternstraße

Beschreibung
Gleich links am Eingange zur Sternstraße steht in einer Nische an der Ecke des Regierungsgebäudes eine herrliche Muttergottesstatue. Sie befindet sich an dieser Stelle seit uralter Zeit.

In der Gnadenkapelle der Wallfahrtskirche zu Eberhardsklausen wird ein altes Gemälde aufbewahrt, welches einen Brand in Trier im Jahre 1686 darstellt. Dieses Bild zeigt uns die Seite des Marktplatzes von der Sternstraßenecke bis an den Eingang der Simeonstraße. Nach der Darstellung au dem Bilde stand anb der Stelle des jetzigen Regierungsgebäudes an der Marktseite eines jener alten Giebelhäuser, deren Trier noch einige besitzt; ein weit vorspringendes Überdach, auf Pfosten ruhend, befindet sich vor dem Edgeschosse dieses Hauses nach der Marktseite zu; dies ist die Bürger- oder Hauptwache der Stadt. Hoch oben im Hausgiebel sehen wir in einer Nische dasselbe liebliche Muttergottesbild, das immer noch seit Jahrhunderten auf das rege Leben des Marktbetriebes herabschaut.
[…]
Diese Stadtwachthaus, später unter Benennung "Hauptwache", wurde 1774 abgebrochen und an dessen Stelle der jetzige Teil des Regierungsgebäudes, Ecke Markt und Sternstraße, errichtet. An dieser Ecke fand dann auch das erwähnte Muttergottesbild in einer Nische Aufstellung.
[1]

Madonna mit Kind (Madonna vom Palais Walderdorff)
Gotische Sandsteinskulptur eines moselländischen Künstlers. In eleganter Schwingung steht die bekrönte Madonna in faltenreichem Ober- und Untergewand. Ihre rechte Hand ergreift den Mantel, der in quergelegten Falten vor dem Körper geführt ist, und der kaskadenartig an der linken Seite herab fällt. Das Kind auf dem linken Arm der Madonna berührt ihr herabfallendes Haar. In der linken Hand hält das Kind einen Vogel. Sein Gesicht ist von kurzen, lockigen Haaren umgeben. Die Rückseite der Skulptur ist blockroh gearbeitet. Die in Trier sehr bekannte gotische Madonna zierte schon das Vorgängergebäude des barocken Palais Walderdorff, die erzbischöfliche Münze. Erzbischof Balduin von Luxemburg, in engem Kontakt zur böhmischen Hofkunst, wird die Ausschmückung mit der Hauspatronin Maria zugeschrieben. Sein Auftrag ging an ein vom kurtrierischen Hof bevorzugtes Atelier, dessen anonym gebliebener Meister den hohen Qualitätsmaßstab dieser Skulptur auch bei weiteren Madonnen mit gleichartiger Ausgestaltung von Antlitz, Körperhaltung und Faltenwurf eingehalten hat. Ein angedeutetes Lächeln der Gottesmutter und der kleine Vogel in der Hand des pausbäckigen Jesuskinds lassen die Hausmadonna besonders gewinnend erscheinen. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kunstobjekte
Zeit:
1340
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.641617
lat: 49.756725
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] W. Schäfer: Die Sternstraße zu Trier. In: Trierische Chronik, ausgabe 1915.
[2] https://nat.museum-digital.de/object/618551

1_241356075cc06af73e18e.jpg: RR-R / Stadtmuseum Simeonstift Trier/Stadtmuseum Simeonstift Trier / https://nat.museum-digital.de/singleimage?resourcenr=269702

Bildquellen
Bild 1: Internet
Bild 2: Internet
Bild 3: © Dr. Peter Stolz, Trier, 2022.
Bild 4: https://nat.museum-digital.de/object/618551 1_241356075cc06af73e18e.jpg: RR-R / Stadtmuseum Simeonstift Trier/Stadtmuseum Simeonstift Trier / https://nat.museum-digital.de/singleimage?resourcenr=269702

Stand
Letzte Bearbeitung: 24.12.2022
Interne ID: 5913
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=5913
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