Teufelsstein
Naturdenkmal
Arenrath, Gemeinde Arenrath Mellicher Berg
Beschreibung
Naturdenkmal Teufelsstein (Monolith) [1]
Der Teufelsstein liegt 2 Kilometer nordöstlich von Arenrath, ein findlingsartiger Felsblock von 1 1/2 Meter Länge und 1 1/2 Meter Breite, 1/2 Meter über die Erde hervorstehend. Er liegt an der Banngrenze, wo diese nach Osten umknickt, 100 Meter südlich von der Straße Arenrath-Bruch bei einem alten Weg am Waldrand. Weit bekannt ist er unter dem Namen Teufelsstein. Denn der hat ihn, so erzählt die Sage, bei einem Transport zu einer Kneipe in Klausen hier abgeworfen, da er hörte, dass in Klausen ein Gotteshaus entstehe.
Den Abdruck der Teufelspranke zeigt man noch an einer Arenrath zugewandten Seite (also Westen), wo die Vertiefungen in Form eines deutschen z zu sehen sind. Gleichlautende Sagen sind weit verbreitet, wie beispielsweise beim Trierer Domstein und beim Grauenstein in Grevenmacher. [2]
Der Teufelsstein bei Bruch
Neben dem geteerten Wirtschaftsweg zwischen Hof Mellich und Bruch liegt der sogenannte Teufelsstein. Er befindet sich etwa fünfzig Meter von dem Weg entfernt, Richtung Bruch gesehen rechter Hand, in der Nähe des ehemaligen amerikanischen Schießplatzes. Der Stein ist rund 2,50 Meter lang; die mittlere Breite beträgt circa 1 Meter und er ist etwa 0,75 Meter hoch. Die Oberfläche und die Seitenflächen sind unregelmäßig geformt. Sein Gewicht dürfte einige Tonnen auf die Waage bringen. Aus welchem Material der Brocken besteht, ist schwer zu sagen. Es kann Basalt, Granit, aber auch Lava sein. Da diese Gesteinsart in der Umgebung von Bruch nicht vorkommt, erhebt sich die Frage: Wo stammt er her, und wie ist er dorthin gelangt? Vielleicht ist er ein Findling aus der Eiszeit oder sogar ein Meteorit? Der Stein wirkt geheimnisvoll. Er ist ein Fremdkörper in der Umgebung. Niemand weiß etwas Genaues über ihn.
Im Volksmund heißt er Teufelsstein. Warum er sogenannt wird, erklärt eine alte Sage. Danach soll der Teufel den Stein an diesen Ort gebracht haben. Es war in jener Zeit, als zu Klausen die Kirche gebaut wurde. Der Kirchenbaumeister hatte Luzifer erzählt, als dieser wissen wollte, was entstehe, ein Freudenhaus solle hier errichtet werden. Das gefiel dem Teufel außerordentlich. Damit das Haus rascher vollendet werde, half er fleißig mit, Steine herbeizuschleppen. Er trug sie aus der ganzen Umgebung zur Baustelle. Dabei kam er auch bis tief in die Eifel hinein. Die Arbeiten am Freudenhaus gingen zügig voran. Die Konturen einer Kirche waren jedoch noch nicht zu erkennen. Und so rackerte der Satan im Schweiße seines Angesichtes von früh bis spät und schaffte Stein um Stein heran. Durch göttliche Macht wurde ihm auch weiterhin der Blick entstellt, so dass er immer noch nicht merkte, was auf der Baustelle tatsächlich geschah. Eines Tages war er wieder mit einem schweren Block, den er sich weit draußen in der Eifel auf die Schultern geladen hatte, nach Klausen unterwegs. Er stapfte von Binsfeld kommend in Richtung Bruch. Auf der Höhe vor dem Ort machte er eine kurze Rast. Gut gelaunt blickte er nach Klausen hinüber in der Erwartung, sein Höllenwerk bald wiederzusehen. In dem Augenblick, als er sich auf den Weg machen wollte, drang Glockengeläut an sein Ohr. Und es kam genau aus der Richtung, in der Klausen lag. Plötzlich erkannte der Teufel, dass er vom Baumeister beschwindelt worden war. Er hatte die ganze Zeit am Bau einer Kirche mitgeholfen. Was für eine Schmach? Wie konnte er sich nur so hinters Licht führen lassen? Voller Wut warf er den Stein auf die Erde, dass sie dröhnte. Gedemütigt schlich der Höllenmeister davon und verschwand wieder in seinem Reich. Die tiefen Ausbuchtungen in dem Stein zeigen heute noch, wo er seine Tatzen hineingeschlagen hatte. [3]
Teufelsstein bei Arenrath
Der Teufelsstein ist ein rechteckiger Felsblock aus Sandstein, etwa 1,5 Meter lang und 1,5 Meter breit. Er steht einen halben Meter über der Erde hervor. Der Weg zum Stein führt von Bruch aus auf der alten Straße nach Arenrath über den Mellicher Berg (Weg Ls 1). Den Stein findet man südlich der Straße gegenüber von einem Wochenendhaus. Man folgt einem kleinen Feldweg circa 100 Meter vorbei an einer Wiese bis zum Waldrand. Dort liegt der Teufelsstein sehr versteckt fast im Gebüsch. An dieser Stelle verläuft die Banngrenze zwischen Bruch und Arenrath, wiederum ein typischer Standort für einen Hinkelstein. Dieser ist in der Umgebung alssagenumwobener Teufelsstein bekannt: Den Stein hat der Teufel wohl beim Transport zum Bau eines Wirtshauses im nahegelegenen Klausen hier abgeworfen, als er hörte, dass dort ein großes Gotteshaus entsteht: die Wallfahrtskirche in Eberhardsklausen. Den Abdruck der Teufelspranke sieht man noch an einer Seite, wo die Vertiefungen in Form eines deutschen z zu sehen sind. Gleichlautende Sagen sind unter anderem vom Trierer Domstein bekannt.
Bei dem Teufelsstein dürfte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen alten, ehemals von Menschenhand aufgerichteten Menhir handeln, der in späterer Zeit als Grenzmarke diente, und heute am Boden liegt. [4]
Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale /
Steinmale, Menhire /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.76973
lat: 49.95887
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf Linsenberg
Internet
http://www.gemeinde-arenrath.de
Datenquellen
[1] LANIS - Landschaftsinformationssysten der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz, 2015. http://www.naturschutz.rlp.de/?q=naturdenkmal
[2] Paul Steiner: "Steine als uralte Kulturzeichen im Trierer Land" Trierischer Volksfreund Nr.67, Jahrgang 1930
[3] Ferdinand Reiland im Jahrbuch Bernkastel-Wittlich 2001 S. 323
[4] Marlene Bollig; Eselstratt, der Hinkelstein in der Trittenheimer Moselschleife, Rätsel der Megalithkultur im Moselraum; Trittenheim 2002
Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2000
Bild 2: Kreisjahrbuch Bernkastel-Wittlich 2001
Bild 3: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig
Bild 4: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig
Stand
Letzte Bearbeitung: 23.05.2015
Interne ID: 6205
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6205
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