Sankt Dionysius (1)
Katholische Pfarrkirche und Kirchhof
Ittel, Gemeinde Welschbillig Idesheimer Straße
Beschreibung
Pfarrkirche und Kirchhof bilden die weithin sichtbare Ortskrone am nordöstlichen Dorfrand. Nach Süden orientierter, gestreckter Saalbau, der in mehreren Teilneubauten und Erweiterungen zu einem im Außenbau einheitlichen, zweipoligen Longitudinalbau wuchs. Von der romanischen Kirche hat sich der auch vom goti-schen Schiff benutzte Turm von um 1200 erhalten, dessen Funktion als West- oder Chorturm nicht geklärt ist. Vom 1791 erbauten Schiff hat sich ein heute als Sakristei genutzter einachsiger, kreuzgratgewölber Anteil unter Satteldach erhalten. An ihn fügt sich das 1810 in noch barocken Formen errichtete, vierachsige und von Strebepfeilern gegliederte Schiff mit dem dreiseitigen Schluss an. Es wurde 1927/28 nach Plänen des Trierer Architekten Josef Monz um eine zweiachsige querhausartige Erweiterung mit kreuzförmigem Dach und verschiefertem Dachreiter nach Norden vergrößert. Vorgelagert wurde eine als Staffelchor wirkende, halbovale Vorhalle unter Schieferhaube samt Portikus und beidseitig eingeschossigen Anbauten.
Den so in seiner Baumasse gegliederten und spannungsvoll gestalteten Bau vereinheitlicht die von Rundbogenformen getragene barocke beziehungsweise neubarocke Stilsprache. Der zweigeschossige im Untergeschoss kreuzgratgewölbte Turm wurde wegen der geringen Höhe zum Schiff um ein Glockengeschoss erhöht, in dem sich die romanischen Schallarkaden als Neuschöpfung wiederholen.
Das Innere ist über Wandpfeilern stichkappengewölbt; am Erweiterungsbau überschneiden Quertonnen eine Kuppel. Die steinerne, in Korbbögen auf Pfeilern geöffnete Orgelempore wurde 1927 in den Erweiterungsbau versetzt. das Gewölbe gleichzeitig mit Stuckrosetten versehen. Die Ausstattung ist auf den Außenbau abgestimmt spätbarock beziehungsweise barockisierend ergänzt. Der Hochaltar ist ein barocker Tabernakelaltar mit filigranem Säulenaufbau und barockisierenden Heiligenfiguren. darunter der Kirchenpatron mit dem Kirchenmodell von 1927; am Antependium Relief der Luxemburger Madonna. Die Seitenaltäre sind Holzädikulen von um 1700, aus Masthorn (Kreis Bitburg-Prüm) erworben. Die barock-klassizistische Kanzel von um 1800; der Beichtstuhl eine Schnitzarbeit des Rokoko; die Gestühlwangen klassizistisch. Die gotisierende Steintaufe ist 1894 datiert. Erwähnenswert sind die Glasbildfenster mit Darstellungen aus dem Christusleben, hergestellt von der Firma Binsfeld, Trier. In der Vorhalle ein ausdrucksvolles Missionskreuz von 1932.
Teil der Umgebung ist der mit einer Rotsandsteinmauer eingefasste, an der Südseite und Ostseite mit einer Böschungsmauer befestigte Kirchhof. Der Treppenaufgang an der Ostseite wurde 1927 angelegt; ältester Mauerteil ist das anstelle von Rotsandsteinen aus Kalkbruchsteinen errichtete südliche Mauerstück mit dachförmiger Abdeckung. In der Kirchhofmauer eingefügt sind alte Grabkreuze und Grabsteinfragmente. Im Giebel und in der Kirchenvorhalle eingemauert sind Grabkreuze ab dem 17. Jahrhundert, teilweise mit der traditionellen Darstellung der Wunden Christi an den Grabkreuzen des 19. Jahrhundert. [1]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Monz, Josef (Architekt), Trier
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
Um 1200
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.589499
lat: 49.871644
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.welschbillig.de/
Datenquellen
[1] Chronik von 1995. Hrsg. Kirchenchor und freiwillige Feuerwehr Ittel. Zur Verfügung gestellt von: Rolf Krieger, Enkirch. 2002
Bildquellen
Bild 1: © Else und Klaus Tombers: Die Kylleifel. Verlag: Klaus Tombers, Köln.
Bild 2: Chronik von 1995. Hrsg. Kirchenchor und freiwillige Feuerwehr Ittel.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2020.
Stand
Letzte Bearbeitung: 25.08.2020
Interne ID: 6255
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6255
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