Liboriuskapelle

Echternacherbrück, Gemeinde Echternacherbrück

Beschreibung
Die erste Kapelle wurde dem heiligen Liborius (Helfer bei Steinleiden, zum Beispiel Nierensteine) 1680 geweiht. Anfang diesen Jahrhunderts erbaute man, nachdem der baufällige Vorgängerbau abgerissen wurde, eine weitere Kapelle, die jedoch Ende des 2. Weltkrieges zerstört wurde. Schon 1951 ist an gleicher Stelle die dritte, heute noch stehende Kapelle errichtet worden. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf Echternach und seine Umgebung. [1]

Die Liboriuskapelle wurde im Jahre 1950 wieder aufgebaut, an dieser Stelle stand aber bereits in alter Zeit eine Kapelle. Anlass zu ihrer Errichtung soll möglicherweise die Überführung der Gebeine des heiligen Liborius von Le Mans in Frankreich nach Paderborn im Jahre 836 gewesen sein. In unmittelbarer Nähe der Liboriuskapelle befindet sich seit dem 18. Jahrhundert eine Einsiedlerklause, die so in das Felsmassiv eingemeißelt ist, dass man sie nur über Treppen, die aus dem Stein herausgehauen wurden, erreichen kann. Hier wohnten Generationen von Eremiten, die als Hüter der Liboriuskapelle tätig waren. [2]

Die Liboriuskapelle an der südlichen Kante des Ferschweiler Plateaus gegenüber Echternach erhebt sich an der Stelle, die schon mindestens zwei Vorgängerbauten innehatten. Der 1951 geweihte Zentralbau von Architekt Jules Schneider aus Idar-Oberstein, wurde aus grauem Sandstein gebaut. Sein Inneres belichten zwei Fenster und ein Okulus in der Oststirnwand. Der Dachstuhl mit Dachreiter ist offen. Der schlichte Eingang wird durch ein Dach geschützt. [3]

Der Heilige Liborius
Vor allem von Paderborn aus verbreitete sich im Mittelalter der Heiligenkult um Liborius, im 4. Jahrhundert Bischof von Le Mans. Er galt als Helfer gegen Leibesnöte, insbesondere für Stein- und Nierenkranke. In Bildern und Skulpturen ist der Heilige Liborius durch kleine Steine auf einem aufgeschlagenem Buch und einem Pfau zu erkennen. Der Legende nach soll bei der Übertragung der Gebeinde des hl. Liborius ein Pfau als Wegweiser bis in die Bischofsstadt Paderborn vorangeschritten sein.

Die Inschrift der Glocke
"Mit meinem hellen Klang rufe ich allen Wanderern in Europa und der weiten Welt 'Grüß Gott' zu." [4]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Schneider, Jules (Architekt) Idar-Oberstein.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
1680
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.421592
lat: 49.820792
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Linenberg

Internet
http://www.echternacherbrück.eu/

Datenquellen
[1] Homepage der Verbandsgemeinde Irrel, 2002.
[2] Prof. Dr. Horst Degen: Der Jakobusweg von Köln nach Trier entnommen aus der Zeitschrift "Die Kalebasse Nr. 30 und 31". Etappenpilgern 2001.
[3] Homepage der Initiative Region Trier e.V. Sehen & Erleben - Bau-Denkmäler http://www.regiontrier.de/cgi/bin
[4] Infotafeln vor Ort.

Bildquellen
Bild 1: © Margraff: Kirchen, Burgen, Bauernhäuser. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, 1986
Bild 2: © Werner Weber, Mannebach, 2020.
Bild 3: © Nicole Mousel-Gnad, 2013.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 5: © Michael Grün, Trier, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 07.09.2022
Interne ID: 6355
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6355
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