Blutbuche am Franzensknüppchen

Naturdenkmal
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier

Beschreibung
Das Franzensknüppchen (auch Franzensknippchen) ist ein römischer Grabhügel des 2. oder 3. Jahrhunderts n. Chr. über dem nordwestlichen Plateaurand des Petrisbergs in Trier, dem römischen Augusta Treverorum.
Ansicht des Franzensknüppchens.

Der Hügel ist bei einem Durchmesser von 51 m noch bis zu 5 m hoch erhalten. Die Ränder waren durch eine 1,50 m breite Ringmauer aus Kalkstein befestigt, die Decksteine bestanden aus Sandstein. Halbkreisförmige Stützmauern, mit einem Radius von 6 m innen angelehnt, verliehen der Ringmauer zusätzliche Stabilität. Ähnliche halbrunde Stützmauern befinden sich auch an den Zugängen des Trierer Amphitheaters. In der Mitte des Hügels befand sich ein quadratisches Pfeilerfundament (4 × 4 m).

Grabungen am Franzensknüppchen fanden zuletzt 1866 statt, über etwaige Funde ist jedoch nichts bekannt, das Bodendenkmal war zu dieser Zeit aber bereits mehrfach von Schatzsuchern durchwühlt worden. So bleibt es im Wesentlichen unklar, ob es sich bei dem Hügel wirklich um ein Hügelgrab handelt. Der Befund lässt ebenso Vergleiche zu monumentalen Siegesdenkmalen wie dem Tropaeum Alpium oder dem Tropaeum Traiani zu. Hierzu passt die Lage des Franzensknüppchens in Verlängerung einer Straßenflucht zwischen principia und praetorium eines auf dem Petrisberg vermuteten frühen Truppenlagers sowie die prominente Lage oberhalb der Stadt.

In nachrömischer Zeit wollte die Legende in dem Hügel des Grab des sagenhaften Trierer Stadtgründers Trebeta oder einen Hexentanzplatz sehen. Seinen Namen erhielt der Hügel von Franz von Sickingen, der von hier während der Belagerung Triers 1522 die Stadt beschossen haben soll. Wahrscheinlich war das mit den damaligen Waffen aber noch nicht möglich. [1]

Das Franzensknippchen
Unweit der Kapelle am Kreuzchen fällt ein rundlicher Hügel auf, der im Volksmunde Franzensknippchen heißt. Eine hügelartige Erhöhung wird in der Trierer Mundart en Knupp genannt. Die Verkleinerung ist ein Knippchen. Als Franz von Sickingen die Stadt Trier belagerte, pflanzte sein Artilleriebefehlshaber auf diesem Hügel seine Standarte auf und beobachtete die Einschläge der Geschosse. Die Geschütze waren in der Nähe des heutigen Gaswerkes aufgestellt. Seit dieser Zeit heißt der runde Hügel Franzensknippchen.

Und nun die Wahrheit:
Im Jahre 1868 drang man durch Grabung in das Innere des Hügels ein. Da entdeckte man eine Rundmauer mit einem Durchmesser von 51 Meter, die außen und innen gegen den Erddruck abgestützt war. Mitten im Hügel ein Fundamentkern aus Kalk- und Sandsteinen aufgebaut, der einen Umfang von vier mal vier Meter hatte. Eine Grabkammer war nicht vorhanden. Das Fundament trug sehr wahrscheinlich oben ein Standbild, das dem Hügel, der mit Buschwerk bepflanzt war, herausragte und von einem unbekannten Römer errichtet war. [2]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Bäume / Buchen
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.662461
lat: 49.754639
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Bei Franzensknöpfchen

Internet
http://www.landesgartenschau-trier.de/

Datenquellen
[1] Seite "Franzensknüppchen". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Januar 2013, 15:37 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franzenskn%C3%Bcppchen&oldid=112856828 (Abgerufen: 30. November 2014, 09:39 UTC)
[2] Trier und seine Umgebung. Heimatkundliche Betrachtungen. Nr. 2, März 1950. Hrsg. N. Neurath.

Bildquellen
Bild 1: © Dipl.-Forsting. (FH) Karl-Josef Prüm, Trier. 2003 http://www.triastour.de
Bild 2: Peter Valerius, Kordel, 2005.

Stand
Letzte Bearbeitung: 30.11.2014
Interne ID: 6614
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6614
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