Sankt Maria, allerseligste Jungfrau

Katholische Filialkirche
Hohensonne, Gemeinde Aach Kapellenstraße 1

Beschreibung
Im Weiler Hohensonne an der B 51 stehende, 1899 von Johann Schneider aus Biewer als Kapelle erbaute Kirche, die 1902 von der Pfarrei Aach übernommen wurde.

Kleiner, steil proportionierter, zweiachsiger, von dreiviertelhohen Strebepfeilern eingefaßter Giebelbau mit eingezogenem, fünfseitigem Chor. Der Dachreiter vierkantig und schlicht. Die Rundbogenformen sind mit neugotischen Anklängen kombiniert (Fensterteilungen, Überfanggesims am Portal). In einer Nische im Giebelfeld Figur des heiligen Hubertus.

Das Innere von hoher Raumwirkung ist über Konsolen kreuzrippengewölbt bzw. im Chor mit rippengeteilten Kappen versehen. Die Ausgestaltung ist in großen Teilen neu; von der ursprünglichen Ausstattung haben sich das Triumphkreuz, gemalte Kreuzwegstationen im Nazarenerstil sowie das Gestühl und der Kachelfußboden erhalten.

Die Filialkirche ist Wahrzeichen der jungen, erst im 19. Jahrhundert Entstandenen Siedlung, mit der sie sich als Gemeinschaftsleistung einen, an den Stilströmungen der Zeit orientierten Mittelpunkt schuf. [1]

Die Kapelle wurde 1899 von Johann Schneider aus Biewer als Privatkapelle gebaut. Zuerst entstand die Sakristei, in der er während der Bauzeit die Woche über wohnte. Sie steht von Anfang an unter dem Patronat der Gottesmutter, darauf weist ein Gedenkstein in der Stirnwand des Chorraumes mit Widmung hin und die überlieferte Inschrift der ersten Glocke: „Maria, du Morgenrot, dir klag ich meine Not. Maria, du Morgenstern, führe mich zu Gott dem Herrn“. Johann Schneider hatte in seinem Testament verfügt, dass die Kapelle nach seinem Tod in den Besitz der Kirchengemeinde Aach übergehen solle. Als er im Alter einen Vormund gesetzt bekam, sorgte dieser dafür, dass die Kapelle noch zu seinen Lebzeiten im Jahre 1902 der Kirchengemeinde überschrieben wurde. Verschiedene Aktenstücke im Bistumsarchiv berichten darüber. Erst dann wurde die kirchliche Segnung der Kapelle vorgenommen, damit darin auch die Heilige Messe gefeiert werden durfte. Das Innere von hoher Raumwirkung ist über Konsolen kreuzrippengewölbt bzw. im Chor mit rippengeteilten Kappen versehen. Die Ausgestaltung ist in großen Teilen neu; von der ursprünglichen Ausstattung haben sich das Triumphkreuz sowie das Gestühl und der Kachelfußboden erhalten. Sieben Bildtafeln sind den „sieben Schmerzen Mariens“ gewidmet. Eine farbenfrohe steinerne Madonna setzt hierzu einen etwas heiteren Gegenakzent. Auch hier hat der Krieg die Historischen Bronzeglocken eingefordert. 1944 wurde eine Eisenglocke als Ersatz beschafft. In neuerer Zeit wurde für die Kapelle eine Figur des Hl. Apostels Jakobus gestiftet. Da die Kapelle an einem Teilstück eines neuerschlossenen Jakobsweges liegt, wird sie manchmal auch als Jakobuskapelle bezeichnet. In einer Nische des Giebelfeldes über dem Eingang steht die Figur des Pfarrpatrons Hubertus und schaut segnend auf den Verkehr der Bundesstraße B51.
Text: Helmut Bauer, Trier, nach [2].

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Schneider, Johann; Biewer
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1899
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.572703
lat: 49.790074
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Lieserchen

Internet
http://www.gemeinde-aach.de/

Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 Kreis Trier-Saarburg. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-110-6 (1. Auflage 1994).
[2] Pfarrei St. Hildegard Trierer Land Petersplatz 1 54298 Welschbillig [https://www.pfarrei-sankt-hildegard.de/kirchorte/aach-besslich-hohensonne], abgerufen am 08.08.2024.

Bildquellen
Bild 1: Lokilech (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hohensonne_Kirche1.jpg), "Hohensonne Kirche1", https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 3: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 5: © Helmut Bauer, Trier, 2024.

Stand
Letzte Bearbeitung: 08.08.2024
Interne ID: 6690
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6690
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