Sankt Fabian-Sebastian
Berkoth, Gemeinde Berkoth Dorfstraße 4
Beschreibung
Sieben Jahre nach dem Ausbruch des 30. jährigen Krieges – anno 1625 – wurde die Kapelle in Berkoth erbaut. Am 26. Mai 1645 – also erst 20 Jahre später – konsekriete S. Ex. Weihbischof Otto von Sponheim den Altar uns weihte ihn der Schmerhaften Mutter, dem Hlg. Hubertus Rochus und Sebastian.
Als Tag der Kirchenweihe sollte der Festtag des Hlg. Hubertus gelten, der 3. November (Orig. Perg. Urk. PA). Auf Bitten der Dorfbewohner hin verlieh der hochw. Herr Weihbischof einen Ablass all denen, die am Kirchweihtag, an Mariä Himmelfahrt, am Tage des Hlg. Hubertus znd des Hlg. Rochus die Kapelle aufsuchten und dort beteten “um Erhaltung und Erhöhung der Hlg. Kirche und Ausrottung der Irrlehren”. Dazu sollte jeder ein seinen Verhältnissen entsprechendes Almosen entrichten – “zum Schmuck des Altares” (Orig. Perg. Urk. PA).
Nach fast 100 jährigem Bestehen werden dann im Jahre 1712 als Inventar der Kapelle aufgezählt:
1. ein konsekr. Altar
2. ein Kelch mit kupferfarbenen Fuß und silbener Kuppe
3. eine Patene
4. die nötigen Paramente (Messgewänder und Altarwäsche)
5. einge alte Bilder
Gemäß einer Abmachung mit den Dorfbewohnern sollte in dieser Zeit alle 14 Tage einmal das Hlg. Messopfer in der Kapelle dargebracht werden – wozu der Geistliche aber keineswegs streng verpflichtet war.
Im Jahre 1738 erhilet die Kapelle ein Glöcklein, welches aber wahrsheinlich bei Ausbruch der Französischen Revolution 1789 verschwand, da auch die Kapelle vollständig verfallen war.
Den Wiederaufbau der Kapelle unternahm noch im selbem Jahr 1789/90 Pastor Manderfeld unter tatkräftiger Mithilfe der Bewohner des Ortes, die wahrscheinlich den Ausbruch einer Viehseuche auf die Vernachlässigung der Kapelle zurückführten. Nach dem Wiederaufbau betrugen ihre Ausmaße 30 x 12 Fuß. Zwei Jahre später, am 12.07.1792, wurde auf Bitten des Herrn Pastor Billen der alte Ablass, den die Besucher der Kapelle an bestimmten Tagen gewinnen konnten, von der bischhöflichen Behörde neu bestätigt. So konnte nach dem alten Brauch, dass an jedem Ablasstage während des Gottetsdienstes fünf Vaterunser und Ave Maria zur Erlangung des Ablasses gebetet wurden, auch weiterhin festgehalten werden.
1841 wurde die Kapelle renoviert. Die Kosten trugen die Bewohner des Dorfes selbst, wobei sich “besonders Familie Hoffmann und Elsen auszeichneten” (Lagerbuch der Pfarrkirche). 1857 wurde aus Gemeindemitteln wieder ein Glöcklein angeschafft, das in Trier gegossen wurde.
Der Küsterdienst wechselte unter den drei reichsten Bauern des Ortes, die auch jährlich die Kosten der vier Patrozonien – offenbar aus dem Opfer – bestritten. Diese Aufteilung hat sich bis heute erhalten. Noch jetzt haben die Familien Dingels (Humes), Winandy (Alt Elsen) und Tholl (Neu Elsen) den Küsterdienst zu verrrichten. Dazu müssen Sie dem Pfarrer jeweils nach der Hlg. Messe das Frühstück servieren.
(Ergänzung: Der Küsterdienst wird heute durch Familie Gabler verrichtet. Davor wurde der Dienst durch Familie Engel geleistet)
Im Jahre 1870 erfolgte eine zweite gründliche Renovierung der Kapelle, bei der dann auch als Schlussstein über dem Protal ein Stein mit fünf Sternen angebracht wurde. Im Mai 1912 erhielt der Altar ein neues Kreuz. Das Innere der Kapelle sowie die Bänke wurden gestrichen. Das alte Altarkreuz wurde damals vor dem Ort auf dem Wege zum Pfarrort Ringhuscheid aufgestellt, wo es auch heute noch steht.
In dem 1960er Jahren wurde die alte Kapelle abgerissen und am heutigen Ort neu aufgebaut. Das Grundstück für die neue Kapelle wurde von der Familie Gabler gestiftet. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1960er Jahre
Epoche:
20. Jahrhundert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.340192
lat: 50.043969
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
https://www.berkoth.de/infos/geschichte/
Datenquellen
[1] https://www.berkoth.de/infos/geschichte/
Bildquellen
Bild 1: © Michael Fischer, Malberg/Waxweiler, 2024.
Bild 2: © Michael Fischer, Malberg/Waxweiler, 2024.
Stand
Letzte Bearbeitung: 07.08.2024
Interne ID: 7130
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=7130
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