Maria Magdalena-Kapelle

Winterscheid, Gemeinde Winterscheid Hauptstraße

Beschreibung
Winterscheid liegt im Westen, etwas unterhalb des Bergrückens zwischen Ihrenbachtal und der Our, dem Grenzfluss zu Belgien. Die Kapelle ist der heiligen Maria Magdalena geweiht. Das Kapellengrundstück von ca. 450 qm wird von einer vollständig erhaltenen Mauer umgrenzt, die nur einen Zugang hat. Das Jahr 1612 wird als Baujahr der Kapelle genannt, aber es wird Vorgängerbauten gegeben haben, da eine Glocke von 1512 vorhanden ist. Die Kapelle ist ein einschiffiger Bau mit dreiseitigem Chorschluss und Westturm. Die Mauern sind aus Bruchsteinen, die Kanten mit Quadern abgesetzt. Das Schiff hat Außenmaße von 14,50 m x 6,25 m bei einer Firsthöhe von 8,90 m und einer Traufhöhe von 4,75 m. Das Mauerwerk des ist 8,70 m hoch, der schlanke achteckige Turmhelm nochmals 15,50 m, so dass eine Gesamthöhe von 24,20 m erreicht wird.

Der spätbarocke Hochaltar hat einen niedrigen Volutenaufbau auf Sockeln, der um den Tabernakel gestellt ist. Darüber eine Statue der Schmerzhaften Muttergottes. Über den Türen der Abschlusswände stehen Figuren des heiligen Rochus und der heiligen Brigitta. Der Zelebrationsaltar ist mit der Baluster-Kommunionbank aus Rechter Schiefer fest verbunden. Das Netzgewölbe hat einen schönen Rankenschmuck. Die Glasfenster sind in einem naturalistischen Stil gemalt und zeigen die Darstellung Jesu im Tempel, Jesus im Tempel mit den Schriftgelehrten, die Kreuzigung, die Grablegung, Jesus fällt unter dem Kreuz und die Flucht nach Ägypten. Die Kreuzwegstationen wurden 1884 von Leßig et Banginger (München) gemalt.

Im Jahre 2012 wird die Magdalenenglocke von Winterscheid das Alter von 500 Jahren erreichen. Sie gehört zu den ältesten Glocken des Prümer Landes. Ihre Inschrift lautet: MARIA MADELLA (Magdalena) HEISSEN ICH, HEINRICH VON PRÜM GOS MICH MVCXII (1512). Auf der Glocke ist die „Engelweihe“ von Maria Einsiedeln und die Wiederbelebung von drei in einem Fass eingepökelten Jungen durch den heiligen Nikolaus dargestellt. Eine notwendige Reparatur wurde 1978 durchgeführt. Seit der Weihe am 4. Mai 1978 läutet sie wieder in Winterscheid. Eine zweite Glocke wurde 1718 gekauft. Die Übersetzung der lateinischen Inschrift lautet: Heilige Maria, bitte für den ehrwürdigen Herrn Christian Kaufmann, Pastor und Johannes Görges, Priester und Peter Ratscheid und Nikolaus Scheuern, Kirchenmeister. Unten: Maria heisch ich / Gott Lob ich / den Lebendigen rufe ich / die Todte begrabe ich / die Donnerwetter vertreibe ich / Meister Edmundus Pipin gos mich zu Gottes Ehren in Collen Anno 1719 [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
1612
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.250846
lat: 50.231255
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Maria_Magdalena_(Winterscheid)

Datenquellen
[1] Franz Meier, Bleialf. In: Maria Himmelfahrt in Bleialf und Filialkirchen. Rheinische Kunststätten, Heft 512. ISBN 978-3-86526-041-3 Hrsg. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln.

Bildquellen
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Bild 5: Von Thomas Hummel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89825284

Stand
Letzte Bearbeitung: 18.03.2024
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